Flüchtlingsansturm

Ungarn schickt Tausende Polizisten zu Grenzeinsatz

Ausland
18.08.2015 19:16
Die ungarische Regierung will die Grenze zu Serbien mit Tausenden Polizisten verstärken. Das sei wegen des "zunehmend aggressiven und energischen Verhaltens" der Asylsuchenden notwendig, sagte der Staatskanzleichef von Regierungschef Viktor Orban, Janos Lazar, am Dienstag. Er kündigte die Bildung einer eigenen "Grenzjäger"-Einheit an. Ungarn hatte kürzlich angesichts der zunehmenden Zahl neuer Flüchtlinge mit dem Bau eines 175 Kilometer langen Grenzzauns begonnen.

"Mehrere Tausend Polizisten werden an die Grenze zu Serbien geschickt. Deren Aufgabe wird es sein, den Grenzabschnitt zu verteidigen", sagte Lazar. Der Kanzleramtsminister forderte das Parlament auf, in einer kurzfristig angesetzten Sondersitzung die Strafen für illegale Grenzüberschreitung und Beschädigung des Grenzzauns künftig auf bis zu vier Jahre Haft zu erhöhen. Bisher gilt illegaler Grenzübertritt in Ungarn lediglich als Ordnungsvergehen.

Strengere Strafen will die Regierung auch im Zusammenhang mit Menschenhandel einführen. "Die Einwanderer treten mit immer aggressiveren und entschiedeneren Forderungen auf", begründete Lazar das Vorgehen. Ungarn baut derzeit einen 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien. Die Stacheldrahtanlage soll bis Ende des Monats fertig sein. Bis Ende November soll sie durch einen drei Meter hohen Maschendrahtzaun ergänzt werden.

Österreichs Nachbarland ist ein Transitland für Flüchtlinge, die zumeist aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und afrikanischen Ländern kommen. Viele, die von der Polizei aufgegriffen werden, stellen einen Asylantrag, um nicht abgeschoben zu werden. In diesem Jahr taten das bereits mehr als 100.000 Menschen. Sobald sie können, ziehen sie meist weiter in wohlhabendere Regionen der EU - oft via Österreich. 99 Prozent der illegal nach Ungarn einreisenden Migranten kommen über die serbisch-ungarische Grenze.

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