In die Luft gesprengt
Dutzende Tote bei Anschlag auf Moschee
Es war der verheerendste Selbstmordanschlag auf Schiiten im Irak seit fast einem halben Jahr. Wie die Polizei mitteilte, zündeten zwei Attentäter ihre Sprengsätze in einer Schiiten-Moschee in Bagdad. Ein Komplize sprengte sich vor dem Gebetshaus in die Luft. Bei dem Anschlag wurden 158 Menschen verletzt. Die Selbstmordattentäter waren dabei offenbar als Frauen verkleidet: Sie trugen traditionelle, schwarze Schiiten-Gewänder. Nach Angaben der Polizei soll unter den insgesamt drei Attentätern aber auch eine Frau gewesen sein.
Die Moschee gehört der Schiiten-Partei SCIRI, die in der Übergangsregierung den größten Einfluss besitzt. "Es gibt nichts, was diesen Anschlag erklären könnte, außer tiefem religiösem Hass", sagte SCIRI-Anführer Jalal al-Din, der sich während des Anschlags in der Moschee aufgehalten hatte. Er habe 65 Leichen gezählt, fügte Din hinzu. Er beschuldigte sunnitische Zeitungen, eine Mitverantwortung für den Anschlag zu tragen, weil sie zuvor über angebliche Misshandlungen von Sunniten in der Moschee berichtet hätten.
Das Attentat reiht sich ein in eine Serie ähnlich verheerender Gewalttaten im Irak in den vergangenen Wochen und Monaten. Damit wollen Aufständische im Irak offensichtlich Hass zwischen den rivalisierenden Religionsgruppen schüren, um den Demokratisierungsprozess zu stoppen und das Land ins Chaos zu stürzen.
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