Tiroler Drogen-Causa

Hasch-Razzia bei “Inn Piraten”: Anklage fertig

Österreich
10.03.2015 09:04
Die Anklage gegen zwei Innsbrucker "Inn Piraten", die im Gemeinderat mit einem Sitz vertreten sind, ist fertig. Unter anderem hatten die Kommunalpolitiker ein "Wissenschaftsprojekt" betrieben, bei dem sie Probanden Cannabis angeboten hatten. Zudem wurden bei einer Hausdurchsuchung des "Inn Piraten"-Gemeinderats Alexander Ofer größere Mengen an Drogen sichergestellt.

Nach einer Beeinspruchungsfrist von zwei Wochen dürfte der Prozesstermin fixiert werden, erklärte Staatsanwalt Hansjörg Mayr am Dienstag. Bei der Hausdurchsuchung hatten Ermittler im vergangenen November größere Mengen an Suchtgift entdeckt. Unter anderem fanden die Suchtgiftermittler 2,2 Kilogramm Marihuana, ein halbes Kilo Cannabisharz, 14 Gramm Kokain und 34.500 Euro Bargeld. "Ein paar Stauden hatte ich wohl daheim", gestand Ofer damals gegenüber der "Krone" den Besitz der Drogen ein.

Zudem rief er auf der Partei-Homepage zum "legalen Kiffen für die Wissenschaft" auf. Im Rahmen der "Studie" waren Probanden gegen Entgelt fünf Gramm Marihuana angeboten worden. Dafür soll sich neben Ofer auch dessen Ersatz-Gemeinderat Heinrich Stemeseder verantworten müssen. Angeklagt ist das Verbrechen des Suchtgifthandels, da der Deal laut Staatsanwaltschaft rund 2.000 Personen angeboten worden war. Beiden Piraten drohen allein dafür bis zu zehn Jahre Haft.

Fördergelder für eigenen Cannabiskonsum verwendet
Ofer muss sich laut Staatsanwaltschaft dazu noch wegen Untreue, Veruntreuung und Betruges verantworten. Bei Einvernahmen habe der Gemeinderat laut Staatsanwaltschaft zugestanden, dass er die Parteienförderungsgelder nicht für die Partei, sondern für die Finanzierung seines eigenen Cannabiskonsums verwendet habe.

Außerdem geht es in der Anklage noch um ein Piraten-Projekt für Soziales Wohnen. Dabei steht Ofer im Verdacht, 50.000 Euro, die ihm ein Förderer zum Ankauf einer Liegenschaft für das Sozialprojekt zu Verfügung gestellt hat, veruntreut und ihm wenige Wochen später vorgetäuscht zu haben, nunmehr weiteres Geld für den Ankauf dieser Liegenschaft zu benötigen. Darauf habe ihm der Bekannte wieder Geld, 100.000 Euro in bar, gegeben. Nur noch 34.500 Euro konnten beim Beschuldigten sichergestellt werden. Unter anderem soll mit dem Geld der Ankauf des Suchtgiftes finanziert worden sein.

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