Von Severin Freund

Weltrekord wackelt! Der erste 237,5-m-Flug am Kulm

Sport
09.01.2015 17:53
Der neue Kulm ist ein echtes Schanzenmonster! Bei der Qualifikation für den ersten von zwei Skiflug-Weltcupbewerben segelte der Deutsche Severin Freund am Freitag auf 237,5 Meter. "Krone"-Experte Andi Goldberger: "Der Weltrekord ist definitiv möglich!"

Der Weltrekord des Norwegers Johan Remen Evensen von 246,5 Meter könnte an diesem Wochenende fallen. Bereits im Freitagstraining am neuen Schanzenmonster in der Steiermark segelte der Deutsche Freund locker auf 237,5 Meter und damit zum offiziellen Schanzenrekord auf dem umgebauten Bakken bei Bad Mitterndorf. Er hatte beim Aufsprung keinerlei Probleme.

Die auf eine Hillsize von 225 Meter (bisher 200 Meter) ausgebaute Schanze im steirischen Salzkammergut nötigte auch den Stars der Szene Respekt ab. "Die Anspannung vor dem ersten Sprung ist so groß, wie wenn es um den Olympiasieg geht. Aber wenn man unten ist, will man gleich wieder rauf", erklärte Tournee-Sieger Stefan Kraft. Der 21-jährige Salzburger nützte seine Topform zu weiten Flügen und übertraf gleich im ersten Versuch seine bisherige Bestmarke um 4,5 Meter.

Hayböck "fast ein wenig angefressen"
Bischofshofen-Sieger Michael Hayböck übertraf einmal die 200-m-Marke (201), war aber in der für ihn als Weltcup-Spitzenreiter belanglosen Qualifikation bei verkürztem Anlauf und Rückenwind chancenlos. "Das war der erste schlechtere Sprung der Saison", meinte der 23-Jährige nach der Landung bei 163 Metern. "Da ist man fast ein wenig angefressen", sagte Hayböck, der aber zugab, die Schanze noch nicht ganz im Griff zu haben. "Sie ist monströs, vor dem ersten Sprung ist sicher jeder etwas angespannt. Ich schaue, dass am Samstag alles passt."

Kraft: "Habe Freundin zum Einkaufen geschickt"
Die zwei Tournee-Helden des ÖSV haben den ersten Saisonhöhepunkt offenbar ohne Kräfteverschleiß überstanden. "Beim Training am Donnerstag habe ich mich topfit gefühlt", erklärte Kraft. Mit der größeren Popularität kann der Pongauer gut umgehen, nach der Tournee mied er aber vorerst die Öffentlichkeit. "Ich habe meine Freundin zum Einkaufen geschickt, damit ich meine Ruhe habe", erzählte er in Bad Mitterndorf lachend.

Freund: "Das war saulässig"
Kraft und Hayböck zählen am Wochenende zu den Mitfavoriten um die Tagessiege. Die größten Weiten im Quali-Durchgang gingen auf das Konto der Vorjahressieger. Der 22-jährige Prevc und der 42-jährige Japaner Noriaki Kasai landeten erst bei 230,5 bzw. 225 Metern. Die Tageshöchstweite gelang allerdings im Training dem deutschen Skiflug-Weltmeister Severin Freund mit 237,5 Meter. "Das war saulässig", meinte Freund.

Diethart: "Mir ist etwas der Reis gegangen"
Alle sechs in der Qualifikation angetretenen Österreicher sind am Samstag dabei, Manuel Poppinger (9.), Manuel Fettner (19.) und Thomas Diethart (25.) schafften die Qualifikation sicher. "Ich bin seit zwei Jahren nicht geflogen und doch nicht so der coole Hund. Das ist eine ziemliche Herausforderung", meinte Fettner, der Team-Weltmeister von 2013. Und auch Diethart zeigte Respekt: "Mir ist etwas der Reis gegangen, aber ich habe mich gesteigert."

Unzufrieden und nachdenklich verließ hingegen der dreifache Kulm-Sieger Gregor Schlierenzauer die Stätte früherer Erfolge: Nach 175,5 und 205 Metern im Training landete der Ex-Weltmeister seinen dritten Flug bei Rückenwind bei 199,5 Metern.

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(Bild: KMM)



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