Im Vorjahr hatten die Nacktmulle eine neue spektakuläre Anlage bezogen - ein 70 Meter langes Glasröhrenlabyrinth im Wüstenhaus. Es ist dem unterirdischen Höhlensystem nachempfunden, das sich diese fast blinden Nagetiere in den Halbwüsten Ostafrikas graben. "In Anlagen hinter den Kulissen züchten wir Nacktmulle regelmäßig, nun ist erstmals die Zucht in der Schauanlage geglückt - und die kleinen Nacktmulle sind somit auch für die Besucher zu sehen", sagte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Die vier Jungtiere erblickten am 21. August das Licht der Welt. Die ersten vier Wochen wurden sie gesäugt, mittlerweile fressen sie Knollen- und Wurzelgemüse und sind mit fünf Zentimetern fast halb so groß wie die erwachsenen Tiere.
Königin führt Nacktmull-Kolonie an
Den vier Kleinen könnte man zudem eine royale Abstammung nachsagen, ist deren Mama immerhin die Königin der Nacktmull-Kolonie. "Wie Ameisen und Bienen leben Nacktmulle in einem Staat zusammen. Für Säugetiere ist dieses Sozialsystem einzigartig", erklärte Schratter. "Angeführt wird die Kolonie von einer Königin. Sie ist deutlich größer als die anderen Weibchen und als einzige fruchtbar. Sie bestimmt das Männchen, das sich mit ihr paaren darf", so die Tiergartendirektorin.
Wie bei den Insekten wird die Arbeit aufgeteilt: Es gibt "Soldaten", die an den Höhlenausgängen Wache schieben, "Babysitter", die bei der Aufzucht der Jungtiere helfen, und "Arbeiter", die Gänge bauen. Ein optischer Hingucker sind die unterirdischen Bewohner zwar nicht, die Nacktmulle zählen "aber zweifellos zu den spannendsten Tieren", meinte Schratter.
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