Müdigkeit & Co.

Zeitumstellung kann zu “Mini-Jetlag” führen

Wissenschaft
23.10.2014 11:52
Eine Stunde länger im Bett bleiben: Die Umstellung auf die Winterzeit am kommenden Sonntag wird vor allem Morgenmuffel freuen. An so manchem geht sie aber nicht spurlos vorbei - die Zeitumstellung bringt die innere Uhr vieler Menschen durcheinander und kann zu einem "Mini-Jetlag" führen.

So können sich nach Angaben des Berliner Chronobiologen Achim Kramer die typischen Zeichen eines Jetlags bemerkbar machen, wie Konzentrationsschwäche, Erschöpfung, Unwohlsein und Stimmungsschwankungen. Der Körper benötigt durch die Umstellung der "inneren Uhr" mehr Energie und das schlägt sich in Übermüdung, Herz-Kreislauf-Problemen sowie Schlafstörungen nieder. Eine Stunde mehr Schlaf zu haben klinge zwar verlockend, müsse aber nicht immer einen positiven Einfluss auf den Organismus haben, so der Forscher.

Dass unsere innere Uhr durcheinanderkommt und viele unter den beschriebenen Symptome leiden, hängt mit dem Einfluss der Sonne und der Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin zusammen. Dieses wird nämlich vermehrt bei Dunkelheit produziert und senkt die Aktivität der Körperfunktionen.

Auswirkungen größer als gedacht?
So hat eine bereits 2007 vorgestellte Studie von Chronobiologen der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität gezeigt, dass die Auswirkungen der Zeitumstellung auf den menschlichen Organismus größer sein könnten als bisher bekannt. Demnach unterbricht die Zeitumstellung abrupt die Anpassung der inneren Uhr an die jahreszeitlich bedingte Varianz des Tag-Nacht-Wechsels. "Das Argument, bei der Zeitumstellung handle es sich nur um eine Stunde, trügt", erläuterte der verantwortliche Forscher Till Roenneberg.

Für Achim Kramer von der Berliner Charite ist die Umstellung im Herbst aber immerhin weniger schlimm als jene im Frühjahr. "Denn man gewinnt ja eine Stunde hinzu", sagte er. Das komme dem Wunsch vieler Menschen entgegen, denen die Gesellschaft sonst ohnehin einen viel zu frühen Start in den Tag diktiere, so der Wissenschaftler.

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