Die Biologen analysierten etwa 63 Millionen Basenpaare des Erbmoleküls DNA, um die unterschiedliche Entwicklung der Arten aufzuzeigen. Daraus ergab sich, dass die Evolution spezifisch menschlicher Merkmale wie etwa der Abstand zwischen zwei Generationen erst "in der jüngeren Vergangenheit" vor rund einer Million Jahren eintrat. Da eine lange Generationendauer eng mit der Entwicklung eines großen Gehirns verknüpft sei, lege das Studienergebnis nahe, dass sich auch andere spezifische Eigenschaften des Menschen erst vor vergleichsweise kurzer Zeit gebildet haben, betonen die Forscher.
Nach bisherigem Wissen sind Mensch und Schimpanse vor fünf bis sieben Millionen Jahren aus einem gemeinsamen Vorfahren hervorgegangen. Der Studie zufolge begann sich die molekulare Entwicklung in der Linie des Menschen allmählich zu verlangsamen. Gegenwärtig tickt die molekulare Uhr des Menschen nur drei Prozent langsamer als die des Schimpansen - aber elf Prozent langsamer als die der Gorillas. Dies bedeutet auch eine längere Generationendauer.
"Eine lange Zeitspanne von einer Generation zur anderen ist ein wichtiger Unterscheidungspunkt zwischen dem Menschen und seinen evolutionär nächsten Verwandten", kommentiert einer der Studienautoren, Navin Elango. Yi folgert aus dem Ergebnis der Studie, dass Menschen und Schimpansen einer gemeinsamen Gattung zugeordnet werden sollten - und nicht zwei verschiedenen. "Wir haben nicht nur ein extrem ähnliches Erbgut, sondern auch fast gleiche Zeitspannen von einer Generation zur anderen."
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