"Im Herzen Europas"

Entscheidung gefallen: Song Contest 2015 in Wien

Österreich
06.08.2014 20:53
Die Entscheidung ist gefallen: Der Eurovision Song Contest findet 2015 in der Wiener Stadthalle statt. Die Bundeshauptstadt hatte bis zuletzt gegen die Mitbewerberstädte Graz und Innsbruck die Nase vorn. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Wiens Bürgermeister Michael Häupl zeigten sich erfreut und wollen nun ein "Fest für die Wiener und alle Gäste der Stadt" veranstalten, das "Österreich stolz macht und Europa beeindruckt".

"Ich darf Sie darüber informieren, dass ich heute im Namen des ORF der Reference Group der EBU die Bundeshauptstadt Wien als Host City für die Austragung des European Song Contest ESC 2015 vorgeschlagen habe", verkündete Wrabetz in einem der "Krone" vorliegenden Schreiben an die Stiftungsräte am Mittwochabend.

ORF tat sich bei Entscheidungsfindung nicht leicht
Laut Wrabetz war es keine leichte Entscheidung. Alle drei Bewerberstädte hätten professionelle und attraktive Angebote übermittelt. "Seit dem denkwürdigen ESC Sieg von Conchita Wurst am 10. Mai haben die ORF-Experten des ESC Teams in einem aufwändigen und anspruchsvollen Auswahlverfahren Angebote aus den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Wien gesichtet und bewertet", so Wrabetz.

"Wien steht für weltoffenes Fest der Toleranz"
Der ORF hat laut dem Generaldirektor den Bewerberstädten das Leitbild über den Song Contest übermittelt, das die wesentlichen strategischen Parameter für die Entscheidung über die ESC-Gastgeberstadt enthalte. Diese für den ORF grundlegenden strategischen Parameter hätten eine klare Präferenz für Wien vor Graz und Innsbruck ergeben. "Wien steht unter anderem für ein weltoffenes Fest der Toleranz, der Akzeptanz und der Vielfalt. Die Bundeshauptstadt hat sich in den letzten Jahren – zum Beispiel durch den Life Ball – aktiv als Ort der Gleichberechtigung hinsichtlich sexueller Orientierung und Diversität positioniert. Diese Community ist für den ESC europaweit von besonderer Bedeutung", so Wrabetz gegenüber seinen Stiftungsräten.

"Der ESC 2015 ist auch das gemeinsame Projekt von ganz Österreich (...) Ich bin der festen Überzeugung, dass der ORF in Kooperation mit seinen Partnern in Wien den European Song Contest 2015 zu einem glänzenden und umfassend erfolgreichen Ereignis machen wird, auf das wir alle gemeinsam stolz sein werden", prophezeite der ORF-Chef.

EBU "sehr erfreut" mit Entscheidung des ORF
Die Europäische Rundfunkunion EBU scheint mit der Entscheidung zufrieden zu sein. "Wir sind über die ORF-Entscheidung, dass Wien die Host City des nächsten 'Eurovision Song Contest' wird, sehr erfreut", wurde Executive Supervisor Jon Ola Sand in einer Aussendung des ORF zitiert. "Wir sind überzeugt, dass die Stadt über die Erfahrung, Menschen mit dem nötigen Know-how und die Einrichtungen verfügt, um Gastgeber des größten Unterhaltungsevents der Welt zu sein. Ich bin mir sicher, dass wir in Zusammenarbeit von Wien, ORF und EBU im Mai drei außergewöhnliche Shows erleben werden."

Konkret wird das große Finale, für das Österreich als Ausrichterland fix gesetzt ist, am 23. Mai über die Bühne gehen. Die beiden Halbfinale sind davor am 19. und 21. Mai angesetzt.

Häupl: "Fest für Wiener und Gäste der Stadt"
Wiens Bürgermeister Michael Häupl tat seine Freude ebenfalls rasch kund. "Wir freuen uns, dass der 60. Eurovision Song Contest 2015 in Wien stattfinden wird", betonte er in einer gemeinsamen knappen Aussendung mit dem zuständigen Stadtrat Christian Oxonitsch. "Wien als weltoffene Stadt ist für dieses Event der beste Austragungsort und wird diese Weltoffenheit auch international unter Beweis stellen", versicherten die beiden. Das Mega-Wettsingen solle sowohl ein Fest für alle Wiener als auch für die Gäste der Stadt werden.

Vassilakou dankte Wurst für ihr "Riesengeschenk an Wien"
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou jubelte auch. Ihren Dank richtete sie dabei via Aussendung an die diesjährige Gewinnerin Conchita Wurst - "denn nur ihr großartiger Erfolg hat dieses Riesengeschenk für Wien möglich gemacht". Vassilakou zeigte sich zudem überzeugt, dass Wien eine "großartige Gastgeberstadt" sein werde. Sie freue sich jetzt schon auf die "vielen, vielen Menschen aus ganz Europa".

Kosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro erwartet
Oxonitsch bezifferte die Kosten, die auf Wien zukommen mit rund zehn Millionen Euro. Ein großer Teil davon entfalle auf die Bereitstellung der Stadthalle, der Rest auf "Nebengeräusche", wie der Rathauspolitiker es nannte. Wien stelle die Infrastruktur und die Supportleistungen zur Verfügung, meinte Oxonitsch. Neben der Halle handle es sich dabei etwa um die Öffi-Freifahrt für alle Delegationen und Journalisten. Die Stadthalle sei mit ihren Begleithallen jedenfalls die "ideale Location", gemeinsam mit dem ORF werde man in den nächsten Monaten jetzt eine "Gesamtdramaturgie" entwickeln.

Weniger euphorisch klangen die Töne aus Innsbruck. Die Verantwortlichen in Tirol sprachen von einer "nicht ganz nachvollziehbaren Entscheidung" des ORF. Landeshauptmann Günther Platter bekundete: "Ich bin darüber verwundert (siehe auch Story in der Infobox)."

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