Kampf für Toleranz

Conchita ist jetzt sogar die “Queen of Europe”

Adabei
11.05.2014 02:15
Sie hat das Unglaubliche geschafft: Conchita Wurst holte sich in der Nacht auf Sonntag den Sieg beim Song Contest. Österreich feiert – und mit uns ganz Europa. Denn die bärtige Diva, die Österreich in diesem Jahr beim großen Sangeswettbewerb mit "Rise Like A Phoenix" vertreten hat, ist jetzt nicht nur die "Queen of Austria", sondern sogar die "Queen of Europe".

290 Punkte konnte Conchita Wurst ersingen und verwies damit die Niederlande mit großem Abstand von 52 Punkten auf den zweiten Platz. Ein unbeschreiblicher Triumph, vor allem für die Diva, die im bürgerlichen Leben auf den Namen Tom Neuwirth hört und die sich in den vergangenen Wochen einigen Anfeindungen stellen musste. Umso größer war die Freude, als um exakt 0.22 Uhr und noch vor dem letzten Voting-Ergebnis aus Österreich verkündet wurde, dass Conchita den Song Contest gewonnen hat.

Das Ergebnis machte schließlich sogar die sonst so redegewandte 25-Jährige für einen Moment sprachlos. Als sie die Trophäe auf der Bühne überreicht bekam, rang sie um Worte. "Mir fällt auch nichts ein", war das Einzige, was Conchita zunächst hervorbrachte. Erst mühsam konnte sie sich zu einer Widmung ihres Sieges hinreißen. "Diese Nacht steht für eine Einheit, die aus Liebe, Toleranz und Respekt besteht!"

"Ein Sieg Europas in Toleranz und Respekt"
Ins gleiche Horn bließ Österreichs Kulturminister Josef Ostermayer noch in der Nacht auf Sonntag in einem ersten Statement. "Der erste Platz für Österreich beim Eurovision Song Contest ist der große Sieg von Conchita Wurst, aber auch ein Sieg Europas in Toleranz und Respekt. Ich gratuliere Conchita Wurst zu ihrer Performance und dem ORF zur Entscheidung, sie antreten zu lassen. Ich freue mich auf den Song Contest 2015 in Österreich", ließ Ostermayer kurz nach der Show verlauten.

Noch schneller war allerdings Angelika Mlinar, NEOS-Spitzenkandidatin zur Europa-Wahl. Sie feierte in einer Aussendung bereits vor Beginn des Finales Conchita Wurst als Siegerin. Sie habe durch ihr eindrucksvolles Auftreten auch eine neue Debatte angestoßen, dass es gerade in einem europäischen Gesangswettbewerb deutlich mehr Respekt und Toleranz braucht. "Ich bewundere ihren Mut und ihre Entschlossenheit im Auftreten gegen Homophobie", so Mlinar.

"Conchita" überall auf Facebook und Twitter
Ihre Fans aus Österreich und ganz Europa feierten Conchita frenetisch. Auf Facebook war allerorts nur ein Name zu lesen: "CONCHITA". Und auch auf Twitter überschlugen sich nach dem Sieg der Diva die Kommentare. "Yes, dass ich das erleben darf", freute sich dort ein Fan, und ein anderer schrieb: "Freue mich für Conchita. Ein toller Höhepunkt eines schwierigen Weges gegen Intoleranz. Sie kann stolz sein."

"ZiB"-Chef Armin Wolf war ebenso unter den Gratulanten: "Das war famos", schrieb er und witzelte: "Ich hoffe trotzdem, dass das heute keinen Trend zum Damenbart auslöst." Ein anderer Fan konnte sich dann einen Seitenhieb auf Alf Poier, der sich in einem Interview über das "künstlich hochgezüchtete Monster" beschwert hatte, nicht verkneifen: "Alf Poier hat angeblich bereits das Land verlassen."

Russell Brand bat, Daumen zu drücken
Bereits vor dem großen Finale hatte der britische Komiker Russell Brand seine Fans augenzwinkernd gebeten, doch "für ihn", also für Brand, zu voten. Zur Erinnerung: Der Comedian hatte auf einem Wien-Besuch eine frappante Ähnlichkeit zwischen sich und unserer Conchita festgestellt (siehe Infobox).

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(Bild: kmm)



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