Champions League

3:1 bei Chelsea: Atletico folgt Real ins CL-Finale

Sport
30.04.2014 22:40
Eines steht nach den Champions-League-Halbfinalspielen fest: Die Fußball-Hauptstadt Europas heißt Madrid. Denn nach Real am Dienstag ist am Mittwoch auch Atletico ins Finale der Königsklasse des europäischen Klubfußballs eingezogen. Ein 3:1 bei den Defensivspezialisten von Chelsea bescherte den "Rojiblancos" das erste Europacup-Endspiel seit 1974. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel sorgten Adrian Lopez (44.), Diego Costa (60./Elfmeter) und Arda Turan (72.) an der Stamford Bridge für die Entscheidung. Für Chelsea hatte Fernando Torres (36.) getroffen.

Chelsea wurde zuletzt für die defensiven Auftritte in Champions League und englischer Meisterschaft kritisiert. Von der Papierform waren die "Blues" auch diesmal nicht gerade offensiv ausgerichtet, setzte Jose Mourinho doch auf der linken Mittelfeldseite mit Cesar Azpilicueta auf einen Abwehrspieler. In der Praxis war vom Chelsea-Beton diesmal aber wenig zu sehen. Die ohne die gesperrten Frank Lampard und John Obi Mikel angetretenen Engländer spielten nach vorne und hatten nach einer Schrecksekunde in Minute vier, in der ein Koke-Flankenversuch zur Überraschung aller an der Latte landete, das Zepter in der Hand. Im Gegensatz zum torlosen Hinspiel waren diesmal die Gäste von Beginn an auf Sicherheit bedacht.

Torres bringt Chelsea in Führung
In einer sehr intensiven, schnellen ersten Hälfte kamen aber beide Teams in der ersten halben Stunde kaum richtig zum Abschluss. Aufseiten der Gastgeber ging ein Willian-Freistoß aus guter Position drüber (15.) und ein schöner David-Luiz-Fallrückzieher hauchdünn daneben (23.). Die dritte Chance brachte dann den Erfolg. Willian ließ in der Nähe der Eckfahne Diego Godin und Filipe Luis stehen, bediente Azpilicueta, und dessen Hereingabe verwertete Torres aus rund elf Metern, wobei der Ball von Godin noch leicht abgefälscht wurde (36.). Für den diese Saison oftmals enttäuschenden spanischen Teamstürmer war es der vierte Treffer im Bewerb.

Die Londoner fielen daraufhin etwas in ihr altes Muster zurück und waren plötzlich auch anfällig in der Abwehr, was auch schnell bestraft wurde. Der für den verletzten Petr Cech im Tor stehende Mark Schwarzer hatte mit einem Lopez-Kopfball noch keine Mühe (42.), musste sich zwei Minuten später aber geschlagen geben: Eine Tiago-Flanke erwischte Juanfran am langen Eck gerade noch vor der Outlinie, und seine Hereingabe beförderte Lopez vom Fünfer ohne viel Mühe zum Ausgleich ins Netz (44.).

Fatale Einwechslung von Eto'o
Die zu diesem Zeitpunkt aufgestiegenen Madrilenen nahmen den Schwung in die zweite Hälfte mit, drückten vorerst auf den Siegtreffer. Schwarzer wehrte einen Turan-Schuss mit einer starken Parade gerade noch übers Tor ab (47.). Auf der anderen Seite prüfte der rechtzeitig fit gewordene Kapitän John Terry Atletico-Goalie Thibaut Courtois (53.). Mourinho war - das drohende Aus vor Augen - gezwungen, mehr Risiko zu nehmen und brachte mit Samuel Eto'o eine zweite Spitze in die Partie. Die Einwechslung des Kameruners war allerdings alles andere als glücklich, machte dieser doch bei einer seiner ersten Aktionen ein unnötiges Foul an Costa im Strafraum. Den Elfmeter verwandelte Costa selbst mit einem wuchtigen Schuss zum 2:1 (60.) und seinem achten Saisontreffer. Der Atletico-Aufstieg war damit so gut wie in der Tasche.

Die Londoner gaben aber nicht auf und kamen einmal auch dem Ausgleich sehr nahe. Bei einem David-Luiz-Kopfball verhinderte nur die Latte einen Treffer (64.). Das rächte sich prompt: Turan traf per Kopf die Latte und staubte selbst zum 3:1 ab (72.). Chelsea hätte noch das 2:3 machen können, Courtois rettete bei einer Fußparade aber gegen Hazard (94.). Für Chelsea ging damit eine Serie von 16 ungeschlagenen Spielen gegen spanische Teams in der Champions League zu Ende.

Damit ist die Hoffnung der "Blues" auf den zweiten Titel (nach 2012) innerhalb von drei Jahren gestorben. Coach Mourinho verpasste das Kunststück, nach dem FC Porto und Inter Mailand auch einen dritten Klub ins Endspiel der "Königsklasse" zu führen.

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(Bild: KMM)



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