Wer noch nicht an seinem Christbaum gerochen hat, der sollte das möglichst schnell tun – denn das könnte sein Immunsystem stärken. Das haben deutsche Psychosomatik-Spezialisten aus Regensburg in einer kleinen Studie herausgefunden, wie das Deutsche Ärzteblatt jetzt berichtet hat.
„Ein Tannenbaum sieht nicht nur schön aus, sondern gibt einem womöglich auch einen kleinen Immunbooster. Darauf deutet ein Experiment von Forschenden der Universität Regensburg hin“, schrieb die Zeitschrift der deutschen Bundesärztekammer in ihrer Online-Ausgabe passend zu den Weihnachtsfeiertagen.
Stickstoffmonoxid in der Nase als Messfaktor
Um die Wirkung von Nadelbäumen auf das Immunsystem zu untersuchen, führte das Forschungsteam demnach eine kleine Studie mit 16 Probanden durch. Diese sollten in zufälliger Aufteilung entweder fünf Minuten lang den frischen Duft einer gefällten Kiefer einatmen oder fünf Minuten lang am besten eine Melodie summen. Im Anschluss maßen die Wissenschaftler die Stickstoffmonoxidkonzentration (NO) in der Atemluft. In der Nase lokal produziertes NO werde in der Wissenschaft als Aktivator des Immunsystems diskutiert.
Das Deutsche Ärzteblatt über die Ergebnisse: „Zwar ergab sich im Vorher-Nachher-Vergleich tatsächlich in beiden Gruppen ein Anstieg der NO-Freisetzung, allerdings war dieser nicht signifikant. Nach dem Riechen an der Kiefer stieg das ‘Fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid‘ (FeNO als Messgröße; Anm.) im Mittel von 42,7 ppb (Teile pro Milliarde) auf 46,1 ppb. Nach dem Summen stieg der Wert von 41,1 ppb auf 48,3 ppb.“
Hilfe für Immunabwehr bei über 40 Prozent
Für Thomas Loew, Chef der Abteilung für Psychosomatische Medizin an der Universitätsklinik Regensburg, ist aber relativ klar: „In unserer Untersuchung führte jede der beiden Interventionen, das pure Riechen des Baumes und das Summen von Melodien, bei über 40 Prozent der Teilnehmenden zu einer unmittelbaren Verbesserung der Immunabwehr, allerdings meist nach dem Prinzip ‘entweder oder‘.“
Am Tannenbaum zu riechen und auch noch „Stille Nacht“ zu summen, führt offenbar nur zu einem geringen additiven Effekt. Die Kombination steigerte die Immunfunktion bei etwa 70 Prozent der Probanden. Etwa 25 Prozent von ihnen hätten nicht messbar reagiert. „Augenzwinkernd könnten wir diese (Testpersonen; Anm.) als ,Weihnachtsmuffel‘ bezeichnen“, so Loew.
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