Die ÖBB empfiehlt gerade jetzt in der Vorweihnachts- und Ferienzeit Sitzplatzreservierungen. In der Praxis sind die Extra-Euros jedoch oft eine Fehlinvestition, vor allem für Pendler.
Karin R. pendelt jeden Tag von Baden nach St. Pölten. Normalerweise genießt sie die Heimreise nach einem anstrengenden Arbeitstag, doch in den letzten Wochen ärgert sie sich immer mehr. Nicht nur, dass die Züge von St. Pölten nach Wien Meidling – hier muss sie umsteigen – ständig verspätet sind und sie somit ihren Anschlusszug verpasst – sind die Züge derzeit so überfüllt, dass es manchmal fast unmöglich ist, überhaupt in einen Waggon zu gelangen.
Die Leute stehen Schulter an Schulter oder sitzen am Boden vor den Klotüren und in den Durchgängen zwischen den Waggons.
Karin R., Pendlerin aus Baden
Doch am meisten ärgert sie sich über den Rat der ÖBB in den Medien, eine Sitzplatzreservierung wäre momentan empfehlenswert. Das tat Frau R. nun bereits drei Mal. „Zweimal bin ich nicht mal in die Nähe meines reservierten Platzes gekommen, weil das Gedränge zu groß war“. Beim dritten Mal schaffte sie es endlich – nur war ihr Platz bereits von einem anderen Gast besetzt. Nach freundlichem Hinweis, sie hätte diesen Platz reserviert, murmelte der unfreundliche Herr nur: „Zu spät, jetzt sitz‘ ich schon hier.“
„Was hätte ich tun sollen?“, klagt Frau R. „Ich kann doch nicht vor allen Leuten mit einem fremden Menschen zu diskutieren beginnen.“ Und auch einen Zugbegleiter im überfüllten Zug zu finden, war für sie nicht möglich.
Rat der ÖBB: Zugpersonal zur Hilfe rufen
Die ÖBB rät in diesen Fällen jedoch auf jeden Fall, das Zugteam zu verständigen. „Sie sind dafür da, Fahrgäste zu unterstützen und bei Konflikten einzugreifen“, heißt es dazu aus der ÖBB-Pressestelle.
Und auch das Problem der überlasteten Züge ist den ÖBB bewusst. „Wir reagieren laufend auf die hohe Nachfrage und passen die Kapazitäten dort an, wo es betrieblich möglich ist. Seit dem vergangenen Sonntag kommen auf der Weststrecke vermehrt IC-Doppelstockzüge zum Einsatz. Diese bieten deutlich mehr Sitzplätze als die zuvor eingesetzten Railjets“.
Und: „Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen die täglichen Herausforderungen nicht von einem Tag auf den anderen vollständig lösen. Wir versichern, dass wir die Rückmeldungen sehr ernst nehmen und weiterhin intensiv an Verbesserungen arbeiten“, versprechen die ÖBB.
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