Gastro-Influencer

„Krauli“ Held: Geh in die Küche, schau was da ist!

Oberösterreich
23.11.2025 15:30

Christoph „Krauli“ Held hat mit seinem Restaurant am Siriuskogel in Bad Ischl neue Wege beschritten. Er steht für junges Kochen, für harte Arbeit, für guten Geschmack und er ist im TV und in Social Media sehr präsent. Jetzt hat „Krauli“ sein erstes Kochbuch verfasst. Es geht ihm dabei um viel mehr, als nur um Rezepte, wie er im „Krone“-Interview verrät.

Mit seinem Restaurant am Siriuskogl hat Christoph „Krauli“ Held ein Kunststück vollbracht, von dem viele nur träumen: Er hat aus dem unscheinbaren Ausflugslokal einen begehrten Genussort gemacht, der inzwischen zu den größten „Kulinarikschätzen“ des ganzen Salzkammerguts gehört. Er ist aber auch kreativer und engagierter „Kulturhauptstadt“-Haubenkoch bekannt, wir haben seine Projekte im Vorjahr begleitet.

Nun präsentiert „Krauli“ mit „Held & Herd – Grenzenlos verwurzelt kochen“ sein erstes Kochbuch.

Mut für „Soulkitchen“-Experimente
Darin verbindet er regionale Speisen mit internationalen Einflüssen und lädt zu sechzig saisonalen, weltoffenen Rezepten ein. Und er zeigt auch sein größtes Können: Held ermutigt zum Experimentieren und lebt vor, wie viel Spaß Kochen machen kann, wenn man Konventionen über Bord wirft.

„Krone“: Wie lange haben Sie am Buch getüftelt?
Christoph „Krauli“ Held: Insgesamt habe ich gut zwei Jahre mit großer Leidenschaft und sehr viel Ehrgeiz an diesem Werk gemeinsam mit meinem Team gearbeitet. Ich wollte ein Buch, das nicht nur meine besten Rezepte präsentiert, es sollte auch all meine kulinarischen Ideen und Ansichten bündeln.

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Wie unterscheidet sich denn Ihr Buch von den vielen, vielen anderen Kochbüchern im Regal?
Stellenweise ist es ein sehr emotionales und persönliches Buch geworden, das auch viel über meine Person erzählt. Es gibt Geschichten zwischen den Rezepten. Die kann ich gar nicht lesen, ohne emotional berührt zu werden!

Zitat Icon

Ich liebe es, bekannte Gerichte neu und frisch zu interpretieren! Dabei spanne ich gerne einen Bogen zwischen Tradition und Moderne.

TV-Koch Christoph „Krauli“ Held

Sie haben in Ihr Kochbuch also auch Biografisches eingerührt. Welcher Aspekt war für Sie sehr wichtig?
Ich wurde im Winter vor mehr als dreißig Jahren bei meiner Oma auf der Alm mit der Faszination Kochen infiziert – und ich erzähle vieles von jetzt. Es sollte immer mehr als ein Kochbuch sein – es spiegelt meine Lebenseinstellung wider.

Was ist Ihr persönlicher Anspruch an eine gute Speise?
Ich mag sehr einfaches, geschmacksintensives Essen. Das heißt: reduziert zu kochen, wenige Zutaten zu verwenden und zur allerbesten Qualität zu greifen! Ich liebe es, bekannte Gerichte neu und frisch zu interpretieren. Dabei spanne ich gerne einen Bogen zwischen Tradition und Moderne.

Sie sind auch als TV-Koch (u. a. „held&herd“-Koch-Videos) bekannt. Jetzt das „klassische“ Buchformat – was ist der Unterschied?
Das Schöne an einem Buch ist definitiv die Gewissheit, sich auf eine ganz eigene Art zu verewigen. Die Kochsendungen im Fernsehen poppen meist für zwei bis drei Tage an der Oberfläche auf und verschwinden dann wieder. Ein Buch kann in fünzig Jahren immer noch extrem spannend sein.

(Bild: Servus)

Was war schwierig?
Meinen Kochstil zu „rezeptieren“. Ich bin ja mehr der „Soulkitchen“-Koch. Also, ich gehe in die Küche, schaue, was da ist, und mache dann mit größter Freude etwas Tolles – am liebsten ohne Rezeptur.

Aber Sie haben sechzig Rezepte im Buch versammelt?
Mit „Gelingsicherheit“! Und es gibt schon ein kleines Kapitel, das „Kochen aus dem Handgelenk“ heißt. Darin vermittle ich in wenigen Schritten, wie man sich einen solchen „Soulkitchen“-Stil selbst aneignen kann.

Verraten Sie uns Ihre persönliche Lieblingsspeise?
Es gibt zu viele tolle Gerichte, um eines hervorzuheben. Müsste ich mich wirklich entscheiden, würde ich Grammelknödel mit Krautsalat sagen. Außerdem bin ich ein großer Fan von Früchtebrot und Panettone.

Bei der Kulturhauptstadt haben Sie mit jungen Gastronomen Projekte gemacht. Haben Sie jetzt neue Pläne?
Das Kochbuch ist mein absolutes Herzensprojekt geworden. Aber zurzeit arbeite und plane ich an einem zweiten Restaurant und es stehen in den nächsten Monaten viele TV-Projekte und ein Live-Podcast an. Ich liebe die Vielfalt!

Infos: Christoph „Krauli“ Held: „Held & Herd – Grenzenlos verwurzelt kochen“, Servus Verlag, 40 €

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