Auf der A 9 rollen durch Oberösterreich mehr Transporter als auf Brennerstrecke in Tirol. Das neue ÖBB-Terminal in Wels soll ab 2027 für spürbare Entlastung sorgen. In einen der größten Güterumschlagplätze Österreichs werden rund 70 Millionen Euro investiert. Das neue Verwaltungsgebäude ging bereits in Betrieb.
Rund 4,4 Millionen Lkw rollen jedes Jahr über die Innkreisautobahn bei Krenglbach, den Grenzübergang in Suben passieren etwa 3,4 Millionen Trucks. Zum Vergleich: Auf der als Brummi-Autobahn bekannten Brennerstrecke in Tirol sind es „nur“ 2,5 Millionen Lkw. Eine Entlastung der Innkreisautobahn ist aber in Sicht. Einerseits wird in Tschechien und im Mühlviertel am Ausbau der Nord-Süd-Verbindung gearbeitet. Spätestens ab 2032 wird wohl der gesamte Transitverkehr von Berlin über Dresden Richtung Süden nicht mehr durch das Innviertel und die A9 fließen, sondern auf der um mehr als 100 Kilometer kürzeren Strecke durch das Mühlviertel.
Der Ausbau des Terminals ist Teil der langfristigen Strategie zur Stärkung des Güterverkehrs auf der Schiene.
Peter Hanke, Minister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur
Andererseits wird in Wels das zweitgrößte Bahnterminal Österreichs um rund 70 Millionen Euro modernisiert und für Frächter deutlich attraktiver gestaltet. Derzeit ist das Terminal noch eine „Sackgasse“ ohne direkte Anbindung an die Weststrecke. Lange Verschubvorgänge sind die Folge.
Ende für die „Sackgasse“
Ab 2027 sollen die Züge in beide Richtungen durchfahren können, eine Abfertigung von Garnituren mit einer Länge von bis zu 700 Metern werden möglich, erklärt Johann Pluy, ÖBB-Infrastruktur-Vorstand: „Das Terminal wird schneller, effizienter und zukunftsfähiger, die Kapazität steigert sich um rund 40 Prozent.“ Parallel zum Terminalprojekt wird auch die Weststrecke zwischen Linz und Wels ausgebaut. Durch die Erweiterung auf vier Gleise entstehen zusätzliche Kapazitäten sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr.
Ein Vorzeigeprojekt
Verkehrsminister Peter Hanke, der erstmals in seiner Amtszeit Wels besuchte, erklärte das Terminal zum Vorzeigeprojekt: „Es zeigt, wie moderne Logistik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenspielen. Güter werden effizient von der Straße auf die Schiene verlagert, CO2 wird eingespart.“
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