Ein neues Hochleistungs-MRT in der Klinik Donaustadt sorgt für Tempo in der Krebsbehandlung: mehr Termine, schnellere Bestrahlung, präzisere Diagnosen. Ein Technologiesprung, der Wartezeiten schrumpfen lässt – und Betroffenen wertvolle Zeit schenkt.
Die Diagnose Krebs trifft meist unvermittelt. Umso entscheidender ist ein rascher Start der Therapie. In der Klinik Donaustadt gelingt genau das nun deutlich schneller: Ein neues Magnetresonanztomographie-Gerät – ein MRT mit der Stärke drei Tesla, also einer besonders hohen Magnetfeldintensität – steht ab sofort ausschließlich für die Planung radioonkologischer Behandlungen bereit.
Zwanzigmal mehr Termine pro Woche
Laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist das ein „wichtiger Schritt für eine erstklassige, zukunftsorientierte Versorgung“. Die zusätzliche Ausstattung ermöglicht rund zwanzigmal mehr Termine pro Woche. Zuvor mussten die notwendigen Planungsaufnahmen am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie absolviert werden, das auch alle anderen Bereiche der Klinik bedient. Beispiel: Nach dem ärztlichen Erstgespräch vergingen bisher oft mehrere Tage bis zur Aufnahme – nun erfolgt der Planungs-Scan meist innerhalb kürzester Zeit, in akuten Fällen sogar am selben Tag. Die Bestrahlung startet anschließend nur drei bis fünf Werktage später.
Behandlung weniger belastend
Auch Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, sieht darin einen Qualitätssprung. „Rund 38.000 Krebspatienten pro Jahr vertrauen auf unsere Expertise. Das neue Gerät verbessert die Therapieplanung spürbar.“ Die hohe Auflösung eines Drei-Tesla-MRTs zeigt feinste Gewebestrukturen detailreicher als die weitverbreiteten Geräte mit 1,5 Tesla. Das erleichtert die exakte Lokalisierung kleiner Tumorherde – ein Vorteil, der die Behandlung zielgerichteter macht. Als Beispiel gilt die Bestrahlungsplanung bei Prostata-, Gehirn- oder Wirbelsäulentumoren, bei denen Millimeter über den Erfolg entscheiden.
Wartezeiten werden generell sinken
Der Ärztliche Direktor der Klinik, Lothar Mayerhofer, betont die Entlastung des Gesamtbetriebs: Da die Radioonkologie nun eigene Kapazitäten hat, entstehen am Radiologie-Institut freie Termine. Davon profitieren auch Patienten mit anderen Erkrankungen.
Testlauf überzeugte auf ganzer Linie
Seit Juli läuft das Gerät im Regelbetrieb. Andrea Reim, die das Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie leitet, spricht von „herausragenden Ergebnissen“. Bis zu 2000 Planungsuntersuchungen pro Jahr seien möglich. Eine neue Software ermögliche zudem präzise Nachsorge: Sie zeigt, ob Gewebeveränderungen Therapieeffekte sind oder neue Tumorzellen – ein Befund, der etwa bei Mastdarm- oder gynäkologischen Tumoren entscheidend sein kann.
Rundumpaket für die Wiener
Hacker fasst zusammen: „Die Patienten erhalten ein Rundumpaket – von Erstgespräch über Planung und Bestrahlung bis zur Nachsorge.“ Ein Vorteil, der vor allem eines bringt: Sicherheit und schneller startende Therapien.
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