In Retz entsteht derzeit ein Projekt, das die Biogas-Branche nachhaltig verändern könnte. Die Biopower GmbH arbeitet an der Digitalisierung und Optimierung ihrer Biogasprozesse – mit modernster Sensorik, Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, die Biogasproduktion effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
„Für uns ist eines klar: In Zukunft braucht die Branche weniger Zettelwirtschaft und mehr Automatisierung“, erklärt Geschäftsführer Robert Schweizer.
Im Rahmen des von Digi4Wirtschaft – finanziert durch das Land Niederösterreich und die Wirtschaftskammer Niederösterreich – geförderten Projekts wird an einer Software gearbeitet, die bislang einzigartige Möglichkeiten bietet. Sie soll nicht nur Daten sammeln, sondern auch KI-basierte Prognosen zur optimalen Zusammensetzung der Inputstoffe liefern – ein Forecast-System, das es so auf dem Markt noch nicht gibt.
Vom Reststoff zur Energiequelle
An drei Standorten im nördlichen Niederösterreich erzeugt Biopower aus organischen Reststoffen umweltfreundliches Biogas. Der Fokus liegt längst nicht mehr nur auf der Stromproduktion: „Wir haben den Weg gefunden, direkt zu Unternehmen zu gehen, die uns das Gas abkaufen. Deshalb entsteht hier auch eine riesengroße Gasaufbereitungsanlage. Damit machen wir uns unabhängig und gehen als Branchenleader den Schritt vorwärts“, sagt Andreas Blochberger, geschäftsführender Gesellschafter von Biopower.
Das Konzept funktioniert: Große Lieferverträge sind bereits unterzeichnet, nun liegt der Fokus auf Effizienz. „Wir haben erkannt, dass wir in den letzten 20 Jahren zwar erfolgreich gearbeitet, aber beim Thema Effizienz noch Nachholbedarf haben. Deshalb übernehmen wir als Branchenführer Verantwortung und entwickeln eine Softwarelösung, die Prozesse automatisiert und den Papieraufwand beseitigt“, so Robert Schweizer weiter.
KI als Motor für nachhaltige Energie
Die von internen und externen Fachleuten entwickelte Software analysiert die Abläufe der gesamten Biogasanlage und nutzt die gewonnenen Daten, um den Energieertrag zu maximieren. Künftig soll sie auch anderen Unternehmen zur Verfügung stehen. „Durch den Digitalisierungsweg, den wir eingeschlagen haben, gehen wir als Pioniere voran. Wir schaffen es, Rohstoffe effizient zu verwenden und optimal einzusetzen“, betont Andreas Blochberger.
Das erklärte Ziel: mehr grünes Gas für Österreich. „Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen können, alle Haushalte, die noch mit Gas heizen, mit grünem Gas zu versorgen. Dafür braucht es Mut, Innovation – und den Willen, Verantwortung zu übernehmen. Genau das tun wir“, sagt Blochberger abschließend.
Mit der Kombination aus Technologie, Nachhaltigkeit und unternehmerischer Weitsicht zeigt Biopower, dass Digitalisierung und Klimaschutz Hand in Hand gehen können – und macht Retz damit zum Vorreiter einer energieeffizienten Zukunft.