Neu in der Steiermark

Fahrplan-Revolution: Die 10 wichtigsten Änderungen

Steiermark
10.11.2025 06:00

Die Eröffnung der Koralmbahn hat Auswirkungen auf fast alle anderen Zugstrecken und die meisten Busse – von der Ober- bis zur Weststeiermark. Es ist eine historische Revolution. Hier der Überblick über zehn wichtige Punkte. 

Wenn am 14. Dezember der neue Fahrplan in Kraft tritt, werden alle Augen auf die Koralmbahn gerichtet sein. Doch zugleich ändern sich auch fast alle anderen Verkehrsströme in der Steiermark. „90 Prozent der Züge erhalten einen neuen Fahrplan, dazu 150 von 250 Buslinien“, sagen Stefan Walter und Anna Hagauer, die zuständigen Verkehrsplaner beim Land Steiermark. Es ist also eine Revolution, die seit acht Jahren intensiv vorbereitet wird.

Hier ein Überblick über zehn wichtige Neuerungen.

Plus 40 Prozent
Deutlicher mehr Zug-Angebot im Westen

Das S-Bahn-Angebot in der Weststeiermark wird um 40 Prozent ausgeweitet: Die S6 fährt künftig auch abends und am Wochenende, zur Hauptverkehrszeit gibt es einen Halbstundentakt zwischen Graz und Wies-Eibiswald. Ein zu Spitzenzeiten verdichteter Stundentakt soll die S61 (Graz-Wettmannstätten) und S7 (Köflach-Graz) attraktiver machen. Besonders dicht ist das Angebot zwischen Graz und Lieboch mit einem täglichen Halbstundentakt.

Anna Hagauer und Stefan Walter sind Verkehrsplaner beim Land Steiermark.
Anna Hagauer und Stefan Walter sind Verkehrsplaner beim Land Steiermark.(Bild: Lamm)
Weststeiermark
Neue Buslinie zum Großbahnhof

Die neue Buslinie 764 verbindet im Stundentakt das Zentrum von Deutschlandsberg mit dem Bahnhof Weststeiermark und damit mit den Fernverkehrszügen.

Von Norden bis Süden
Drei S-Bahn-Linien verschmelzen zur S1

Die S1 verläuft durchgehend in Zukunft von Mürzzuschlag bis Spielfeld-Straß (siehe Grafik unten): Sie ersetzt damit die S-Bahn-Linien S9 und S5, in Graz ist kein Umsteigen mehr notwendig. Zwischen Frohnleiten und Leibnitz gibt es sogar einen täglichen Halbstundentakt. Besonders dicht ist das Angebot in der Früh zwischen Graz und Werndorf mit zwölf Zügen alleine von 6 bis 9 Uhr (Montag bis Freitag).

Der Netzplan im steirischen Nahverkehr.
Der Netzplan im steirischen Nahverkehr.(Bild: Krone KREATIV)
Das Mürztal folgt noch
Mehr Stadtverkehr in Leoben

Die Leobner Hauptlinien nach Donawitz, Göß und Lerchenfeld fahren künftig einen 20-Minuten-Takt (bisher: 30 Minuten). Die Mürztaler Verkehrsbetriebe werden übrigens im Frühjahr 2026 Änderungen vornehmen.

34-mal nach Wien
Neuer Interregio auf der alten Südbahn

Interregio ist eine neue Zuggattung, eine Mischung aus Fern- und Nahverkehr. Auf der alten Südbahnstrecke (quer durch das Mur- und Mürztal) fährt die Interregio-Linie „Aichfeld“: Durch Überlagerung mit der S-Bahn 8 gibt es aus Judenburg, Knittelfeld und Zeltweg einen Halbstunden-Takt in Richtung Bruck an der Mur, wo nach Wien oder Graz umgestiegen werden kann (ab Mitte nächsten Jahres auch immer am selben Bahnsteig). Nach Wien kommt man vom Aichfeld aus 34-mal am Tag. Nach Graz warten alle zwei Stunden auch Direktzüge.

Seltener umsteigen
R9 wird bis Bruck verlängert

Aus dem Palten-Liesing-Tal fährt die Linie R9 künftig stündlich (ausgenommen Vormittag und Wochenende) direkt nach Bruck, das Umsteigen in St. Michael entfällt. Fahrgäste zum Beispiel aus Kalwang, Mautern und Kammern müssen daher in Richtung Wien bzw. Graz nur mehr einmal umsteigen.

Verlängerung
Salzkammergutbahn endet in Selzthal

Im Ennstal endet die Bahnlinie R70 derzeit noch in Stainach-Irdning, sie wird aber nach Selzthal verlängert. Das ergibt – zusammen mit den Fernverkehrszügen – werktags einen Halbstundentakt zwischen Stainach-Irdning, Liezen und Selzthal. Trotz des Umsteigens ist man so künftig schneller in Graz als bisher, betont Walter.

Nach 16 Jahren
Schülerzug nach Admont kehrt zurück

Nach 16 Jahren kehrt der Schülerzug in der Früh nach Admont zurück. In der Region hofft man, dass bald schon weitere Zugverbindungen folgen werden. Das wird vom Land Steiermark nicht ausgeschlossen – zunächst müsse aber die Infrastruktur verbessert werden. 

Bahn und Bus
Ein Quasi-Stundentakt im Bezirk Murau

Neu aufgestellt wird das Bus-Angebot in Murau. Auf der Hauptachse entlang der Murtalbahn fahren mehr Busse, gemeinsam mit der Bahn ergibt das quasi einen Stundentakt. Häufiger ist auch die Buslinie zwischen Murau und Neumarkt (über St. Lambrecht) unterwegs.

Werndorf statt Leitersdorf
Buslinie im Süden ändert ihren Startpunkt

Zum Abschluss nochmals in den Süden: Hier ist die Buslinie 602 im Fokus. Sie fährt ab dem 14. Dezember von Montag bis Freitag von Werndorf (statt wie bisher von Leitersdorf) über Hengsberg (Anschluss an die S-Bahn) nach Leibnitz.

Kaum Änderungen gibt es übrigens in der Oststeiermark. Hier wird erst die Elektrifizierung der Ostbahn in ein paar Jahren viele neue Weichen stellen. Und auch wenn 2030 der Semmeringtunnel in Betrieb geht, dann gibt es keine derartige Fahrplan-Revolution wie derzeit. Das neue System wird nun lange Zeit stabil sein, wohl erst der noch ferne Ausbau der Strecke Graz-Bruck (nicht vor 2040) wird die Weichen ganz neu stellen.

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