Freiheitliche orten in der Personalvertretung der Lehrer in Niederösterreich ein „Karriere-Sprungbrett“. Sie fordern eine Reform bei der Wahl der Dienststellenausschüsse. Das stößt dem schwarzen Partner in der Landes-Koalition sauer auf.
Die FPÖ nimmt sich in Niederösterreich das Schulsystem zur Brust. Nach einer harschen Diagnose der Probleme in den Klassenzimmern folgt jetzt eine nicht minder kantige Abrechnung mit der Rolle der Personalvertretung im Bildungswesen zwischen Enns und Leitha.
Aufstieg in höhere Ämter
„In welchem Unternehmen wäre es möglich, dass ein Betriebsrat gleichzeitig Abteilungsleiter ist?“ Diese Frage wirft Stefan Felsleitner auf. Und gibt selbst die Antwort: „Wohl in kaum einem – außer in unseren Schulen!“ Der FPÖ-Funktionär aus dem Piestingtal weiß, wovon der spricht. Schließlich war er selbst langjähriger Pflichtschullehrer in Niederösterreich. Sein Hauptvorwurf: Allzu oft seien Personalvertreter Direktoren und würden zu Schulinspektoren oder sogar in höhere Ämter aufsteigen. „Es gibt in Niederösterreich ehemalige Präsidenten des Landesschulrats, die aus der Personalvertretung kamen“, erklärt Felsleitner: „Die Personalvertretung wird also als Sprungbrett für die eigene Karriere genutzt.“ Die Interessen der Lehrerkollegen würden dabei oft auf der Strecke bleiben.
Felsleitners Rezept dagegen: eine Reform der Personalvertretungswahl. Wie bei Bundesschulen sollte auch in den Pflichtschulen jede Bildungsstätte ihren eigenen Dienststellenausschuss küren, so der FPÖ-Politiker. Derzeit erfolgt die Wahl bezirksweit.
Harscher Konter der ÖVP
Zurückgewiesen wird die FPÖ-Kritik vom schwarzen Partner in der Landes-Koalition. NÖAAB-Geschäftsführerin Katja Seitner spricht von „pauschalen Unterstellungen“ und einem „Schlag ins Gesicht von 22.000 Lehrkräften“. Seitner betont, dass die Personalvertretung eine zentrale Rolle im Bildungssystem spiele: „Wer sie attackiert, ist respektlos gegenüber jenen, die Verantwortung übernehmen!“
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