Bei der Fachtagung der Seilbahner am Donnerstag in St. Johann war der Fall Harald Mahrer plötzlich Causa prima. Seilbahn-Themen rückten einige Zeit in den Hintergrund. Parallel zur Kritik an der Wiener Wirtschaftskammer entstand auch Unzufriedenheit über die Erhöhung der Salzburger Funktionsentschädigungen ...
Beim Film würde man von einer unerwarteten Wendung sprechen: Einen solchen Twist baute der Seilbahner-Fachgruppenobmann, Erich Egger, bei der Tagung der „Liftler“ in St. Johann ein. Kurzerhand thematisierte Egger die „Causa prima“, also Harald Maherer – er schob einfach eine Folie mit Mahrers Bild in seine Präsentation ein, bevor er zur Tagesordnung überging. Egger stellte sich erbost hinter die Wirtschaftskammer-Mitarbeiter und erntete Beifall.
Die Vorgehensweise (in Salzburg, Anm.) halte ich für den falschen Weg. Ein Stufenmodell wäre besser gewesen.

Erich Egger, Fachrguppenobmann der Seilbahnen
Bild: JHK
Da verging sogar dem sonst nicht um einen Spruch verlegenen Franz Hörl die Sprache – jener Tiroler, der für die ÖVP und die Seilbahner im Nationalrat sitzt.
Fachgruppenobmann Egger war sauer
Nur wenige Stunden danach der nächste Twist: Mahrer beugte sich dem internen Druck und verkündete den Rücktritt. Wie berichtet, erhöhte der Ex-WKO-Präsident die Gagen für die Funktionäre – also auch für sich selbst – um teils mehr als 50 Prozent.
Egger dazu: „Wir müssen schauen, dass die Lohnabschlüsse niedriger ausfallen, dass die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt – da waren Mahrers Aussagen so notwendig wie ein Kropf.“
Ich hab Wertschätzung für den Präsidenten. Aber ja, die letzten Tage waren katastrophal für die Kammer, aber auch politisch.

Franz Hörl, Nationalratsabgeordneter (ÖVP)
Bild: Christof Birbaumer
Zu Mahrers Rücktritt sagt Egger: „Mir steht es nicht zu, das, was ganz oben passiert, zu kommentieren. Aber wenn die da alle so gescheite und toughe Manager sind, dann wissen sie schon, was zu tun ist.“
„Falscher Weg, alles auf einmal zu erhöhen“
Von Mahrers Gagengeschenk profitiert auch Salzburgs WK-Präsident Peter Buchmüller – er und alle Funktionäre erhalten ja gesamt 56 Prozent mehr. Buchmüllers Gage wuchs von 6900 auf 10.394 Euro brutto. Auf die Salzburger Funktionärsspitze angesprochen sagt Egger: „Die Vorgehensweise, das auf einmal alles zu erhöhen, halte ich für den falschen Weg. Ein Stufenmodell wäre besser gewesen.“
Einheimischentarife soll rechtssicher sein
Die anstehende Wintersaison war eigentlich nur ein Nebenthema. Die Forderung nach vereinfachten Behördenverfahren beim Seilbahnbau wurde aufgewärmt. Einig waren sich die Seilbahner auch, wenn es um die Einheimischentarife ging: Diese sollen von der EU legal ermöglicht werden, um denen, die unter dem Tourismus am meisten leiden, attraktive Preise anbieten zu können. Zudem sorgt man sich um Lehrlinge, damit man künftige demografische Lücken füllen könne.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.