Seilbahner erbost:

„Mahrers Aussagen waren notwendig wie ein Kropf“

Salzburg
13.11.2025 18:00

Bei der Fachtagung der Seilbahner am Donnerstag in St. Johann war der Fall Harald Mahrer plötzlich Causa prima. Seilbahn-Themen rückten einige Zeit in den Hintergrund. Parallel zur Kritik an der Wiener Wirtschaftskammer entstand auch Unzufriedenheit über die Erhöhung der Salzburger Funktionsentschädigungen ...

Beim Film würde man von einer unerwarteten Wendung sprechen: Einen solchen Twist baute der Seilbahner-Fachgruppenobmann, Erich Egger, bei der Tagung der „Liftler“ in St. Johann ein. Kurzerhand thematisierte Egger die „Causa prima“, also Harald Maherer – er schob einfach eine Folie mit Mahrers Bild in seine Präsentation ein, bevor er zur Tagesordnung überging. Egger stellte sich erbost hinter die Wirtschaftskammer-Mitarbeiter und erntete Beifall.

Zitat Icon

Die Vorgehensweise (in Salzburg, Anm.) halte ich für den falschen Weg. Ein Stufenmodell wäre besser gewesen. 

Erich Egger, Fachrguppenobmann der Seilbahnen

Da verging sogar dem sonst nicht um einen Spruch verlegenen Franz Hörl die Sprache – jener Tiroler, der für die ÖVP und die Seilbahner im Nationalrat sitzt.

Fachgruppenobmann Egger war sauer
Nur wenige Stunden danach der nächste Twist: Mahrer beugte sich dem internen Druck und verkündete den Rücktritt. Wie berichtet, erhöhte der Ex-WKO-Präsident die Gagen für die Funktionäre – also auch für sich selbst – um teils mehr als 50 Prozent.

Egger dazu: „Wir müssen schauen, dass die Lohnabschlüsse niedriger ausfallen, dass die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt – da waren Mahrers Aussagen so notwendig wie ein Kropf.“

Zitat Icon

Ich hab Wertschätzung für den Präsidenten. Aber ja, die letzten Tage waren katastrophal für die Kammer, aber auch politisch. 

Franz Hörl, Nationalratsabgeordneter (ÖVP)

Zu Mahrers Rücktritt sagt Egger: „Mir steht es nicht zu, das, was ganz oben passiert, zu kommentieren. Aber wenn die da alle so gescheite und toughe Manager sind, dann wissen sie schon, was zu tun ist.“

„Falscher Weg, alles auf einmal zu erhöhen“ 
Von Mahrers Gagengeschenk profitiert auch Salzburgs WK-Präsident Peter Buchmüller – er und alle Funktionäre erhalten ja gesamt 56 Prozent mehr. Buchmüllers Gage wuchs von 6900 auf 10.394 Euro brutto. Auf die Salzburger Funktionärsspitze angesprochen sagt Egger: „Die Vorgehensweise, das auf einmal alles zu erhöhen, halte ich für den falschen Weg. Ein Stufenmodell wäre besser gewesen.“

Einheimischentarife soll rechtssicher sein
Die anstehende Wintersaison war eigentlich nur ein Nebenthema. Die Forderung nach vereinfachten Behördenverfahren beim Seilbahnbau wurde aufgewärmt. Einig waren sich die Seilbahner auch, wenn es um die Einheimischentarife ging: Diese sollen von der EU legal ermöglicht werden, um denen, die unter dem Tourismus am meisten leiden, attraktive Preise anbieten zu können. Zudem sorgt man sich um Lehrlinge, damit man künftige demografische Lücken füllen könne.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

Salzburg
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt