Schatz-Versteigerung
Geschäftsmann vergrub Münzen vor Nazis im Garten
Ungefähr 15.000 Gold- und Silbermünzen hatte ein Geschäftsmann in seinem Garten vergraben, als der Einmarsch von Hitlers Truppen in sein Land gedroht hatte. Kurze Zeit später starb er, die Metallkisten mit dem wertvollen Inhalt gerieten in Vergessenheit. Inzwischen sind die Münzen wieder an das Tageslicht gekommen und werden am Donnerstag versteigert.
Die Münzen hatte der Geschäftsmann in den 1930er-Jahren in verschiedenen Ländern gesammelt. Als der Einmarsch von Hitlers Truppen drohte, packte er sie in Zigarrenkisten und steckte diese wiederum in Metallboxen. Wie die „Bild“ am Montag online berichtete, vergrub er die Metallboxen im Garten. Weder die Ehefrau noch andere Familienangehörige hätten von dem wertvollen Inhalt gewusst.
Beim Einmarsch erlitt der Sammler dann einen Schlaganfall und starb kurz darauf. Die Metallkisten blieben im Zweiten Weltkrieg und Jahrzehnte danach unentdeckt. Erst am Ende ihres Lebens erzählte die Ehefrau des Geschäftsmanns den Nachkommen von vergrabenen Kisten in der Erde. Daraufhin sahen diese in den 1990er-Jahren nach und entdeckten rund 15.000 wertvolle Münzen. Sie werden in Fachkreisen nur „Sammlung eines Reisenden“ genannt und sind mit 85 Millionen Euro versichert.
Die Familie hat genügend Geld, sie brauchte einen Erlös aus der Sammlung nicht.
Christan Stoess, Numismatiker
So geht es weiter
Die Identität und das Herkunftsland des Sammlers und seiner Familie werden geheim gehalten. Die Inhaber des Auktionshauses „Numismatica Ars Classica“, Arturo und Giuliano Russo, bestätigten die Geschichte. Sie hätten den Nachfahrinnen und Nachfahren Verschwiegenheit verpflichtet. Der Sammler habe seine Käufe in verschiedenen Sprachen aufgeschrieben, sagte Numismatiker Christian Stoess. „Man sieht es manchen Münzen an, dass sie lange Zeit in der Erde waren. Die Familie hat genügend Geld, sie brauchte einen Erlös aus der Sammlung nicht.“ So sei etwa Wasser in die Kisten eingedrungen.
Am kommenden Donnerstag, 6. November, könnte ein Teil der Sammlung nun in neue Hände kommen. 500 Münzen werden im Luxushotel „Baur au Lac“ in der Schweizer Hauptstadt Zürich versteigert. Darunter sind einzigartige Exemplare aus Deutschland. Eine davon ist fast so groß wie ein Bierdeckel und zeigt Ferdinand III. (1608-1657), den späteren römisch-deutschen Kaiser. Sie wurde bereits während des Dreißigjährigen Kriegs (1818-1648) geprägt und ist heute umgerechnet 1,35 Millionen Euro weiter. Viele Münzen, wie auch diese, kommen von dem amerikanischen Banker Waldi Newcomer, der Ende der 1920er-Jahre in Finanznot geriet und verkaufen musste.
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