27 Todesopfer
Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert Afghanistan
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,3 im Norden Afghanistans sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Das Land war erst Ende August von einem schweren Erdbeben mit mehr als 2200 Todesopfern erschüttert worden.
Ein Erdbeben der Stärke 6,3 erschütterte zuletzt Afghanistan. Mindestens 27 Menschen kamen dabei ums Leben, 730 wurden verletzt. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar. Am stärksten sei die Provinz Balch betroffen. Wie ein Nachrichtensender unter Berufung auf einen Behördensprecher zudem berichtete, wurden in der Provinz Badachschan rund 800 Häuser zerstört oder beschädigt.
Bewohner flüchteten hektisch
Ein Bewohner der Provinzhauptstadt Masar-i-Scharif berichtete dem staatlichen Rundfunksender RTA, er habe noch nie solche Erschütterungen in der Stadt gespürt. Er selbst habe sich das Bein gebrochen, nachdem er wegen des Bebens aus einem Fenster seines Hauses gesprungen sei. Der Nachrichtenagentur zufolge kam es in Masar-i-Scharif außerdem zu Schäden an der historischen blauen Moschee.
Beschädigte Stromleitungen
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Erdbeben mit der Stärke 6,3 in einer Tiefe von 28 Kilometern. Wie Bewohner von Kabul berichteten, waren in der Hauptstadt ebenfalls Erschütterungen zu spüren. Nach Angaben des nationalen Energieversorgungsunternehmens entstanden Schäden an Stromleitungen im Norden des Landes und damit zu Stromausfällen in mehreren Provinzen des Landes. Auch in Kabul habe es Probleme mit der Stromversorgung gegeben.
Der Sprecher der regierenden Taliban, Sabihullah Mudschahid, sprach auf der Online-Plattform X den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Rettungskräfte seien in die betroffenen Gebiete entsandt worden.
Die Organisation Roter Halbmond veröffentlichte weitere Bilder nach dem schweren Erdbeben:
Erdstöße in der Gegend häufig
Ende August kamen bei einem Beben der Stärke 6,0 im Osten Afghanistans mehr als 2200 Menschen ums Leben. Vor zwei Jahren starben bei einem Beben in der Region um Herat nahe der Grenze zum Iran mehr als 1500 Menschen, mehr als 63.000 Wohnhäuser wurden damals zerstört. In dem am Zusammenstoß zweier tektonischer Platten gelegenen Land am Hindukusch-Gebirge kommt es immer wieder zu Erdstößen. Seit dem Jahr 1900 wurden laut dem British Geological Survey allein zwölf Beben mit einer Stärke von über 7,0 gemessen.
Region von Krieg gezeichnet
Afghanistan ist schon seit Jahrzehnten von Krieg betroffen. Im Sommer 2021 kehrten die radikal-islamischen Taliban inmitten des Abzugs westlicher Streitkräfte, die die Taliban unter Führung der USA 20 Jahre davor ach den 9/11-Anschlägen gestürzt, an die Macht zurück, viele Staaten und Organisationen fuhren ihre Hilfen für das Land zurück. Die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen warnen vor einer sich verschärfenden Hungerkrise in Afghanistan.
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