2028 verlässt Alexander Van der Bellen die Hofburg. Wer wird dem Bundespräsidenten nachfolgen? Die Parteien bringen Kandidaten in Stellung. Eine Auswahl an potenziellen Aussichtsreichen wurde für eine Umfrage ins Rennen geschickt.
Alexander Van der Bellen residiert noch bis 2028 als vielgeprüftes Staatsoberhaupt (seit Ibiza ging es mehr als rund) in der Hofburg. Dann wird der Professor 84-jährig abtreten. Schon jetzt bringen Parteien diverse Kandidaten in Stellung. Die „Krone“ beauftragte das Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) mit der Abfrage ob deren Eignung.
Ex-Kandidatin vor FPÖ-Aspirant
Es handelt sich um eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Rund 20 Personen wurden ins Rennen geschickt. In dieser Umfrage vorne: Ex-Höchstrichterin und Bundespräsidentschaftskandidatin Irmgard Griss (79). 45 Prozent der Befragten halten sie für sehr bzw. geeignet (siehe Grafik unten). „Sie war bei ihrem ersten Antreten nur knapp an der Stichwahl gescheitert und ist zurzeit auch durch die SOS-Kinderdorf-Kommission wieder im Fokus“, sagt IFDD-Chef und Politikinsider Christoph Haselmayer. Ein neuerliches Antreten der früheren NEOS-Politikerin ist jedoch äußerst ungewiss.
Auf Platz zwei in der „Krone“-Umfrage zur Eignung folgt Norbert Hofer (41 Prozent). Der 54-jährige FPÖ-Kandidat war im Präsidentschaftswahlkampf 2016 im ersten Urnengang klar Erster, in der Stichwahl unterlag er nur knapp Van der Bellen.
Diese Personen haben Chancen, Bundespräsidentin beziehungsweise Bundespräsident zu werden:
Gute Aussichten für den Landes-Kaiser
„Auch diesmal würde Hofer sehr gute Karten haben“, so Haselmayer. Nicht zuletzt, da die Blauen aktuell generell heftigen Rückenwind verspüren. Bei der SPÖ hätten die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures (63) und Kärntens Peter Kaiser (66) gute Aussichten. Es gibt interne Diskussionen, laut „Krone“-Infos ist die Wienerin Bures nicht mehr unbedingt auf die Position aus. Sie hat noch nie als Spitzenkandidatin fungiert. „Andererseits konnte sie in den vielen Jahren als Zweite oder Dritte Nationalratspräsidentin den Ruf des Apparatschiks abstreifen“, sagt Haselmayer.
Kaiser wiederum genießt österreichweit einen guten Ruf, gilt als verbindend und könnte entsprechend wirken. Was ist mit der ÖVP? „Die hat wieder einmal ein gröberes Kandidaten-Problem.“ Als aktueller Kandidat gilt Ex-Salzburg-Landeshauptmann Wilfried Haslauer (69). Im „Krone“-Ranking schneidet er nicht so toll ab. Haselmayer: „Mit Haslauer droht der ÖVP ein Andreas-Khol-Schicksal.“ Zur Erinnerung: Das Urgestein opferte sich mangels aussichtsreicher Alternativen für die Wahl 2016 und fuhr ein erwartbar desaströses Ergebnis ein.
Othmar Karas wäre ein Kompromisskandidat
Bessere Chancen hätte ein Ex-ÖVPler, der sich von seiner Partei öffentlichkeitswirksam distanzierte. Othmar Karas (67). Der langjährige EU-Politiker wäre ein Kompromisskandidat „über Parteigrenzen hinweg“, so Haselmayer. Es gilt als fix, dass Karas auch antritt. Vieles wird jedoch davon abhängen, wen die FPÖ letztlich ins Rennen schickt. Wie man hört, würden die Blauen das Amt jedenfalls offensiver anlegen als die hohen Herren zuletzt in der Hofburg.
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