Im öffentlichen Verkehr ändert sich Mitte Dezember auch abseits der Koralmbahn viel – gerade im Bezirk Deutschlandsberg, der einen Aufschwung erfahren soll. Doch vereinzelt haben Passagiere Nachteile, wie das Beispiel Gussendorf zeigt.
Großer Bahnhof in Deutschlandsberg: Nur ein paar Kilometer vom neuen Bahnhof Weststeiermark entfernt war am Donnerstag im Laßnitzhaus das neue Zeitalter im öffentlichen Verkehr Thema des Abends. Der Verkehrsverbund präsentiert derzeit ja steiermarkweit Änderungen der Fahrpläne und des Angebots im Zuge der Koralmbahn-Eröffnung am 14. Dezember. Nun war die Weststeiermark an der Reihe.
„Es entsteht ein gemeinsamer Arbeitsmarkt mit Kärnten, auch touristisch und kulturell sind viele Kooperationen geplant“, sagt Verkehrslandesrätin Claudia Holze (FPÖ). Deutschlandsbergs SPÖ-Bürgermeister Josef Wallner ist seit 1997 mit dem Projekt befasst. Positiv ist für ihn, „dass das Angebot von Bus und Bahn aufeinander abgestimmt ist“. Eine „völlig neue Dimension im öffentlichen Verkehr“ sieht Verkehrsverbund-Chef Peter Gspaltl.
So wird das S-Bahn-Angebot massiv erweitert. Beispielsweise verkehrt die S6 zwischen Graz und Wies-Eibiswald von Montag bis Freitag im Studentakt (zu den Hauptverkehrszeiten in einem Halbstundentakt), die S61 zwischen Graz und Wettmannstätten bietet jeden Tag einen Stundentakt. Im Regionalbus-Bereich kommt es auf den meisten Linien zu Fahrplananpassungen um bis zu 15 Minuten. Völlig neu ist die Linie 764 von Deutschlandsberg zum Bahnhof Weststeiermark: Sie hat einen Stundentakt von Montag bis Freitag zwischen 5 und 21 Uhr.
„Für uns eine einzige Katastrophe“
Doch für einige Fahrgäste gibt es Verschlechterungen; wir haben über Schüler aus Kalsdorf, die nach Deutschlandsberg müssen, berichtet. Aufregung herrscht auch in Gussendorf (Groß St. Florian): Wie eine Familie, die erst vor Kurzem dorthin gezogen ist, berichtet, fehlt für die Tochter künftig in der Früh eine direkte Zugverbindung nach Deutschlandsberg. Die Fahrzeit verlängert sich (durch das Umsteigen auf Busse) von elf auf 39 Minuten. „Der erste Zug, der in Gussendorf Richtung Deutschlandsberg hält, ist erst um 13.37 Uhr! Damit ist der Bahnhof praktisch tot.“
Zudem erfülle sich das „jahrelange Versprechen, dass die Lokalbahn Zubringer für die Koralmbahn fungieren wird, leider nicht“. Man erreiche von Gussendorf die Anbindung an die Fernverkehrszüge nicht. Fazit: „Leider ist ganze Koralmtunnel-/Banhof-Weststeiermark-Sache, auf die wir seit Jahren hingefiebert haben, für uns nun eine einzige Katastrophe.“ Man müsse in finanziell schwierigen Zeiten an die Anschaffung eines zweiten Autos denken.
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