Eine Blutspur und eine neben dem Weg gelegene Trinkflasche führte zwei Bergsteiger am Traunstein zu einer abgestürzten Wanderin. Die 63-Jährige dürfte schon länger schwer verletzt auf Hilfe gewartet haben. Die „Krone“ sprach mit einem der Retter.
„Es war wirklich nicht schön, so etwas vergisst man nicht“, sagt Klaus Ohler (59) leise. Er war es, der mit Nachbar Rudolf Habl (65) am Mittwochnachmittag eine abgestürzte Wanderin am Traunstein entdeckte. „Wir waren gerade am Weg vom Gipfel zurück, als uns eine Blutspur aufgefallen ist“, erzählt Ohler.
Wir haben mit ihr geredet in der Hoffnung, dass sie es trotzdem mitbekommt. Ich hoffe, sie überlebt – es war wirklich nicht schön.
Klaus Ohler (59) war mit Nachbar Rudolf Habl schon unzählige Male am Traunstein.
Erst hätte das Duo noch geglaubt, das dunkle Blut komme von einem Tier. „Wenig später haben wir dann neben dem Weg eine Trinkflasche gefunden, und kurz darauf einen Rucksack – da war uns klar, dass hier etwas nicht stimmt.“
Mehrere Stunden dort gelegen
Als die beiden erfahrenen Bergsteiger aus Altmünster den Hang hinunterblickten, stockte ihnen der Atem: Rund 50 bis 70 Meter unterhalb lag ein menschlicher Körper. „Wir haben sofort die Bergrettung angerufen und sind zu ihr hinabgestiegen. Sie war bewusstlos, hat nur mehr ganz schwer geatmet“, so der Ersthelfer – die Deutsche (63) dürfte bereits mehrere Stunden dort gelegen haben.
Zustand sehr kritisch
„Während wir gewartet haben, haben wir mit ihr gesprochen und ihr gut zugeredet – weil wir sonst nichts tun konnten und gehofft haben, sie bekommt es vielleicht trotzdem mit.“ Gemeinsam mit einem dritten Alpinisten, der selbst vor einigen Jahren dort abgestürzt war, halfen sie den neun Bergrettern und Alpinpolizisten. Abtransport und Erstversorgung gestalteten sich schwierig, schließlich kam die Wanderin in kritischem Zustand ins Klinikum Wels. Von dort hieß es am Donnerstagnachmittag, ihr Zustand sei sehr kritisch.
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