Ausgerechnet beim starken Aufsteiger Ried soll Rapid am Sonntag ab 14.30 Uhr nach fünf Pleiten in Serie aus der Krise finden. Wenn nicht, scheint ein Szenario wie 2017 möglich. Damals kam's nach einem 0:3 im Innviertel zu einem von Rapid-Ultras erzwungenen Zwischenhalt auf einem Autobahnrastplatz.
Weil nach unserer Ankunft in Hütteldorf noch mehr Fans zu der von ihnen verlangten Aussprache gekommen wären, stimmten wir telefonisch einer auf der Rückreise nach Wien zu. Als vor unserem Mannschaftsbus dann aus einem Pkw ein roter Leuchtkörper auf die Autobahn geworfen wurde, war der das Zeichen, auf den nächsten Rastplatz abzufahren“, erzählte erst dieser Tage ein ehemaliger Grün-Weißer über den unfassbaren Vorfall vom 8. April 2017.
Fan-Eklat nach 0:3!
Damals war Rapid in Ried mit 0:3 untergegangen, worauf Ultras nach neun sieglosen Spielen ein Gespräch mit dem damaligen Trainer Damir Canadi und der Mannschaft gefordert hatten. Zu dem im österreichischen Fußball bis dato einzigartigen Wut-Gipfel war es dann nachts am A1-Parkplatz in St. Valentin neben Mülltonnen gekommen
Fünf Pleiten in Serie!
Letztere gibt es wie den Rastplatz noch immer. Und dazu nun auch wieder eine Mega-Mega-(Ergebnis)-Krise:
Einer Rieder weiß, was bei Rapid los ist
Einer, der bei Ried genau weiß, was sich in Zeiten solcher Durststrecken beim Rekordmeister und dessen Anhang abspielt, ist Abwehrchef Michael Sollbauer. Er wechselte ja erst im Sommer 2024 von Hütteldorf ins Innviertel.
„Auch in meinen zwei Jahren bei Rapid gab es Phasen, die für alle nicht zufriedenstellend waren. Die Fans machen dann den Druck auf die Spieler nicht kleiner“, weiß der 35-Jährige. Nachsatz: „Die Spieler, die Rapid aber jetzt hat, kannten so eine Stimmung bisher noch nicht“
Vielleicht betont der Routinier auch deshalb: „Rapid gehört aber trotzdem zu den besten Mannschaften, wir als Aufsteiger sind Außenseiter, müssen noch besser sein als zuletzt beim 2:1 in Wolfsberg, um eine Chance zu haben“
Rieds Psychospielchen
Sätze, mit denen Sollbauer die Erwartungshaltung der Rapid-Fans durchaus nähren und damit den Druck auf den Gegner weiter erhöht haben dürfte. Umgekehrt hatte aber Sportchef Wolfgang Fiala schon vor Tagen betont: „Unser Ziel muss sein, dass Rapid nach zehn, zwanzig Minuten bewusst wird, dass das Spiel ganz zäh wird“.
Was beide freilich nicht sagen: Dass ein Ried-Sieg keine Überdrüber-Sensation wäre, der Klub gegen Rapid sogar bei bereits 18 Heimerfolgen hält und damit im eigenen Stadion gegen kein Team öfter gewonnen hat. Trotzdem scheint für Rapid zu gelten: Geht’s heute zum 19. Mal schief, könnte irgendwo auf der A1 ein neuer Wut-Gipfel neben Mülltonnen drohen.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.