Der Mottakopf (2176 Meter) ist der Hausberg von Brand und bietet einen schönen Ausblick auf die Berge des Rätikons. Für geübte Wanderer ist es eine abwechslungsreiche Gipfeltour, inmitten einer wunderbar herbstlichen Gebirgslandschaft.
Im Oktober zeigen sich die Berge von einer besonders eindrucksvollen Seite. Die klare Luft, das warme Licht und die leuchtenden Farben des Herbstes machen Wanderungen derzeit zu einem besonderen Erlebnis. Noch können die Tage mild sein, doch in den höheren Lagen glitzert nach kühlen Nächten bereits Frost auf den Bergwiesen. Die Alpen sind nun verwaist und die Landschaft wirkt ruhiger als während der belebten Sommermonate.
Ein besonders schöner Aussichtspunkt zu dieser Jahreszeit ist der Mottakopf, der Hausberg von Brand. Der Aufstieg verlangt schon etwas Kondition und Trittsicherheit, doch selbst wenn man nicht bis zum Gipfelkreuz wandert und beispielsweise die Obere Sonnenlagantalpe zum Zielpunkt erklärt, ist es eine lohnenswerte Tour.
Typ: mittelschwere Bergwanderung, ein wenig Erfahrung im alpinen Gelände sollte man mitbringen
Dauer: rund viereinhalb Stunden (hin/retour ab Gletscherbachbrücke) Ausgangspunkt: Gletscherbachbrücke an der Schattenlagantstraße im Brandnertal Anforderung: gute Grundkondition, Trittsicherheit
Ausrüstung: knöchelhohe Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Jause und Getränk, dem Wetter angepasste Kleidung (die Temperaturen können in der Höhe sehr eisig sein), Wanderstöcke für den Abstieg
Einkehrmöglichkeiten: direkt im Ortszentrum von Brand findet sich eine große Auswahl und Lokalen und Gasthöfen
Öffentliche Verkehrsmittel: Die Buslinie 580 W ab Bludenz Bahnhof fährt bis Brand, Ausstieg entweder bei der Palüdbahn (längere Route) oder an der Haltestelle Sonnenlagant
Ausgangspunkt ist bei der Gletscherbachbrücke, die sich außerhalb von Brand entlang der Schattenlagantstraße befindet. Alternativ kann man auch vom Wanderparkplatz Mottakopf starten, dieser liegt allerdings etwas versteckt ein Stückchen weiter taleinwärts und bietet nur Platz für wenige Autos. Von dort ausgehend ist der Pfad nicht immer einfach zu finden, vor allem nach der Überquerung des Wildbachs.
Im Reich der wendigen Alpendohlen
Schlussendlich gelangt man aber auf denselben Weg, der direkt von der Gletscherbachbrücke wegführt. Dieser schlängelt sich bergan bis zur Oberen Sonnenlagantalpe auf über 1800 Metern Höhe. Doch bereits davor ist der Ausblick beeindruckend: Unter einem erstreckt sich das Brandnertal, umringt von den schroffen Bergen des Rätikons. Auf manchen leuchten bereits erste Schneeflecken in der Herbstsonne. Am blauen Himmel ziehen Alpendohlen ihre Kreise. Die schwarzen, wendigen Vögel sind an ihrem akrobatischen Segelflug sowie ihren pfeifenden Ruflauten zu erkennen und nutzen die Thermik der warmen Herbstluft, um mühelos über den Hängen zu gleiten. Sie gehören fest zum Bild der alpinen Bergwelt und sind grundsätzlich oberhalb der Waldgrenze anzutreffen, kommen aber bei Schlechtwetter und vor allem im Winter auch in tiefere Lagen vor.
Das Alpenleinkraut ist ein zierliches, krautiges Gewächs aus der Familie der Wegerichgewächse und gilt als typische Hochgebirgspflanze. Bevorzugte Standorte sind karge, steinige und kalkarme Flächen wie Moränen, Schutthalden oder Felsspalten. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen, die Pyrenäen und Teile der Apenninen. Die Pflanze wird etwa fünf bis fünfzehn Zentimeter hoch und bildet niederliegende bis aufsteigende Triebe. Ihre graugrünen, lanzettlichen Blätter liegen dicht am Stängel an. Besonders auffällig sind die violett-blauen Blüten mit einem orangegelben Fleck im Inneren, die von Juli bis in den Herbst hinein erscheinen. Diese werden vor allem von Hummeln bestäubt. Ökologisch spielt das Alpenleinkraut eine wichtige Rolle als Pionierpflanze, da es in der Lage ist, nährstoffarme und frisch entstandene Geröllflächen zu besiedeln. Dadurch trägt es zur ersten Bodenbildung und zur Stabilisierung von Schuttflächen bei. In vielen Regionen steht das Alpenleinkraut unter Naturschutz, da es auf empfindliche Lebensräume angewiesen ist, die durch den Klimawandel und menschliche Eingriffe, etwa durch den Ausbau von Skigebieten, stark bedroht sind.
Bei der Sonnenlagantalpe angekommen hat man die Möglichkeit, noch einmal kurz zu rasten, bevor es auf den Gipfel geht. Nun wechselt der Weg von einer rot-weißen zu einer blau-weißen Markierung (alpiner Steig, Anm.). Der Aufstieg sollte nur bei trockener Witterung erfolgen, da der steile und teils ausgesetzte Pfad ansonsten rutschig sein kann. Beim Gipfelkreuz eröffnet sich ein grandioser Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Danach geht es wieder über dieselbe Strecke retour. Falls die Schattenlagantstraße für den Verkehr gesperrt ist, kann man die Wanderung auch von Brand Innertal starten. Man wandert dann entlang des Alvier-Bachs bis zur Abzweigung.
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