Am Samstagvormittag wird im obersteirischen Trieben ein 144 Meter hoher Industrieschlot, der „Lange Ernst“, gesprengt. Mehr als 1000 Schaulustige werden erwartet, 100 Bewohner müssen ihre Häuser stundenlang verlassen.
Es ist wohl eine der spektakulärsten Sprengungen, die es in der Steiermark je zu sehen gab: Am Samstag endet mit der Abtragung des 144 Meter hohen Schlots „Langer Ernst“ in Trieben auch ein Kapitel der Geschichte für die obersteirische Industriestadt. „Wir erwarten Besucher aus dem ganzen Paltental“, sagt Bürgermeister Klaus-Emmerich Herzmaier. „Der ,Lange Ernst‘ war landschaftsprägend für die ganze Region.“ In der eigenen Gemeinde wird eine Sperrzone eingerichtet, bereits ab 9 Uhr ist die Bundesstraße gesperrt. „100 Bewohnerinnen und Bewohner müssen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen.“
Parkplätze und Gastro für Schaulustige
Für die Schaulustigen hat die Stadt Flächen und Parkplätze zur Verfügung gestellt, außerdem gibt es Gastro-Container. „Aber der Platz ist begrenzt. Es kann auch sein, dass wir Leute wegschicken müssen.“ Herzmaier rechnet mit 1000 bis 1500 Besuchern. Die Sprengung ist von 11.10 bis 12.50 Uhr anberaumt, wahrscheinlich wird sie zwischen 11.20 und 11.30 Uhr stattfinden.
Abbruch nach 50 Jahren
Der „Lange Ernst“ wurde 1975 errichtet. Seinen Namen hat der Schlot des ehemaligen Magnesitwerks, das in den 80er-Jahren rund 1000 Mitarbeiter beschäftigte, vom damaligen Werksdirektor Ernst Luef, sagt Bürgermeister Herzmaier. 2021 wurde das Werk nach Jahrzehnten des Abbaus geschlossen. Der „Lange Ernst“ blieb trotzdem das Wahrzeichen der früheren Industriehochburg.
Hoffnung auf neue Arbeitsplätze
Nun macht das Wahrzeichen Platz für Neues, wie Herzmaier sagt. „Mir ist wichtig, dass wir dem Schlot einen würdigen Abschied bereiten, aber auf eine positive Art und Weise. Die Sprengung ist besser als eine Industriebrache.“ Über die Nachnutzung des Areals wird aktuell verhandelt, nachdem ein deutsches Unternehmen 2022 die Anlage gekauft hat. „Es gibt hier eine gute Infrastruktur, eine Gleisanlage und die richtige Widmung.“
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