Mit großen Versprechungen gestartet, heute ein Ladenhüter im App-Store: Das Projekt „SBHM.Digital“, das rund 300.000 € gekostet hat, sollte den Südbahnhofmarkt zum modernsten Markt Österreichs machen. Zwei Jahre nach dem Start ist von der viel gepriesenen Innovation wenig übrig geblieben.
SPÖ-Fraktionschef Stefan Giegler spart nicht mit Kritik: „Die große Digitalisierungsoffensive für die Märkte ist leider ein Misserfolg. Außer der teuren Übertragung der Inhalte von der klassischen Webseite in eine App und einiges an Spesen ist nichts gewesen.“ Das Projekt sei ein „Reinfall à la Kaufhaus Österreich“, so Giegler, der von ÖVP-Marktreferent Martin Hajart jetzt Konsequenzen fordert: „Er soll zu seiner Verantwortung stehen und das App-Projekt beenden.“
Unter der Wahrnehmungsgrenze
Eigentlich sollte die App Händlern und Kunden gleichermaßen Vorteile bringen. Doch die Resonanz hält sich in Grenzen: Laut Zahlen im Google Play Store wurde „SBHM.Digital“ nur rund 1000-mal heruntergeladen und erhielt gerade einmal fünf Bewertungen. Im Apple-App-Store liegt die Anwendung sogar unter der Wahrnehmungsgrenze.
Erhoffter Erfolg blieb aus
Die App selbst bietet eine Suchfunktion, die sowohl Händler als auch Waren nach Namen auflistet. Wer etwa nach „Käse“, „Honig“ oder „Blumen“ sucht, wird direkt zum passenden Stand geführt. Doch trotz all dieser Funktionen blieb der erhoffte Erfolg aus. Weder die Besucherzahlen noch das Online-Engagement hätten die Erwartungen erfüllt. „Was bleibt, sind immense Kosten für ein ÖVP-Prestigeprojekt. Und das ohne Nutzen für die Marktbesucher“, beanstandet Giegler.
„Das erinnert mich stark an den Versuch der Bundes-ÖVP, mit dem Kaufhaus Österreich lokale und regionale Produkte zu vermarkten. Die Linzer ÖVP hat daraus nichts gelernt und ein ähnliches Projekt auf die Beine gestellt“, so der SP-Fraktionsvorsitzende.
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