Erstes Solo-Album

Florian Ritt: „Es geht ums Loslassen – und um Mut“

Oberösterreich
15.10.2025 12:00

Florian Ritt will loslassen – und sprengt dabei musikalische Grenzen. Mit seinem Soloprojekt Frinc schlägt der folkshilfe-Mitgründer einen eigenen Weg ein, ohne die Band zu vernachlässigen, wie er im „Krone“ -Talk betont. Jetzt hat er als Frinc das erste Studioalbum herausgegeben – und das klingt völlig anders.

Florian Ritt, der sich als Solo-Musiker Frinc nennt, will weiterhin „die besten Lieder für folkshilfe“ schreiben. Aber auch mit seiner Solo-Schiene will er „die Menschen erreichen“ – und noch mehr.

Sein erstes Frinc-Solo-Album ist nun erschienen, es heißt „Aufbruch“ – und klingt ganz anders: Entstanden zwischen Bali und Wien, vereint das Werk pulsierende Afrobeat-Rhythmen, Reggae-Vibes und Dancehall-Energie mit Texten in Hochdeutsch, die in der Emotionskiste umrühren. Es geht um Zweifel, Sehnsucht, Veränderung – und den ganz eigenen Weg. Wie sehr entspringen die Songs seinem eigenen Leben? Bleibt folkshilfe jetzt auf der Strecke? Darüber spricht Florian Ritt mit der „Krone“.

„Krone“: Erklären Sie mir den Unterschied von folkshilfe und Frinc?
Florian Ritt: Folkshilfe ist eine Band, wir sind zu dritt. Ich spiele die Quetschn und wir singen im Dialekt. Frinc ist mein Soloprojekt, ich singe Songs in Hochdeutsch.

Ist der Unterschied auch musikalisch deutlich?
Ich bin ein Musiker, der schon in vielen Genres und Ästhetiken Songs geschrieben hat. Man könnte zehn Lieder anhören und würde nicht ahnen, dass der gemeinsame Nenner ich bin. Frinc bewegt sich zwischen Worldmusic, Reggae und Afrobeats – ein sehr „nischiges“ Genre. Ich spiele Gitarre, ich habe ja Jazzgitarre studiert.

Florian Ritt im Gespräch mit Kultur-Ressort-Leiterin Elisabeth Rathenböck
Florian Ritt im Gespräch mit Kultur-Ressort-Leiterin Elisabeth Rathenböck(Bild: Wenzel Markus)

Was erzählen Sie als Frinc in Ihren Songs?
Die Themen sind autobiografisch, es geht um Dinge, die ich bei folkshilfe nicht beschreibe. Es geht ums Loslassen. Ich reise viel und merke oft: Ich bin an paradiesischen Orten, kann sie aber nicht genießen, weil ich so viel zu tun habe. Ich bin dauernd „gschaftig“. Aber was wäre, wenn man den ganzen Trouble, der einen umgibt, loslässt und den Moment genießt? Man braucht Mut, das zu tun! Es geht auch um Loslassen in Beziehungen, von Glaubenssätzen, von alten Werten.

Cover des ersten Frinc-Albums
Cover des ersten Frinc-Albums(Bild: töchtersöhne records)

Da drängt sich jetzt schon eine Frage auf: Wie schaut denn Ihr Beziehungsstatus aus?
Gut. Ich lese gerade das Buch „Entromantisiert euch“ und pflege viele freundschaftliche Beziehungen.

Wie ist der Stellenwert von Frinc in Ihrer Karriere?
Ich habe viel Geld, Zeit und Muße investiert. Aber das Solo-Projekt bleibt eine Spielwiese für mich. Ich muss mir hier nichts beweisen. Ich kann ein cooles Album rausbringen und damit touren. Mein Arbeitspensum ist insgesamt hoch, aber für meine Verhältnisse lerne ich gerade, dass es auch weniger sein darf. Loslassen eben.

Zitat Icon

Ich bin ein Rudelmensch – für mein Rudel gebe ich alles!

Florian Ritt über die Band Folkshilfe

Solo und Band – erzeugt das Stress untereinander?
Folkshilfe bleibt das große Projekt, das unser aller Leben „schupft“. Jeder von uns Drei macht auch eigene Projekte, daher stellt sich keine Frage. Ich schreibe ja auch die Alben für folkshilfe. Ich bin auf jeden Fall ein Rudelmensch und für mein Rudel gebe ich alles!

Was steht heuer noch an, was kommt 2026?
Ich bin den Rest des Jahres mit folkshilfe auf Tour. Wir kommen auf der Unplugged-Tour auch ins Brucknerhaus. Die einzige Woche, die frei ist, spiele ich als Frinc ein Konzert im Posthof – das ist eine meiner Lieblingslocations. Nächstes Jahr stehen ein paar Festivals an, da sind wir gerade noch in der Planung.

Sie stammen aus Linz, wie sehr sind Sie hier verwurzelt?
Ich war hier in der Schule, habe hier maturiert, war also einige Jahre meines Lebens hier. Es ist eine gute Stadt, ein toller Ort – aber ich bin in keinem Ort auf der Welt verwurzelt. Ich habe immer nur zu Menschen einen Bezug. Ich bin ein Beziehungsmensch – so funktioniere ich halt.

Was ist ihr großes Ziel als Musiker?
Ich möchte weiterhin und noch bessere Lieder für folkshilfe schreiben, Songs, die die Menschen erreichen und in ihnen etwas auslösen. Das Ergebnis daraus sind dann große Konzerte. Ich will, dass wir eine gute Zeit haben! Ich will die beste Musik und die besten Konzerte machen, die es gibt. Sie merken: Meine Ziele sind immer mehr im Hier und Jetzt.

Infos: „Frinc“ bei Ahoi! Pop, 8. 11. 2025; Posthof
Konzert folkshilfe unplugged: 20. 12. im Brucknerhaus Linz

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