Vom Werkstor in der Voest bis ins Alte Rathaus: Karin Hörzing prägte Linz über zwei Jahrzehnte lang mit sozialem Feingefühl und Bodenhaftung. Nun verabschiedet sich die SP-Vizebürgermeisterin – und blickt zurück auf eine Zeit, in der sie vor allem immer „nah am Menschen“ sein wollte.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten verabschiedet sich SP-Stadtvize Karin Hörzing – wie berichtet – aus der Linzer Kommunalpolitik. Mittwoch zog sie noch einmal Bilanz über 22 Jahre politisches Wirken, davon über zwölf Jahre in der Stadtregierung. „Es war und ist mein Anspruch, Politik nah an den Menschen zu gestalten. Das heißt auch: zuhören, anpacken, pragmatisch bleiben und die Lebensrealitäten der Menschen ernst nehmen“, resümierte Hörzing.
Alles begann mit Verkehr und Senioren
Seit 2003 gehörte sie dem Gemeinderat an, 2013 wurde sie in den Stadtsenat gewählt und übernahm erstmals ein Ressort. Von 2013 bis 2015 verantwortete Hörzing als Stadtvize die Bereiche Verkehr und Senioren. Sie setzte sich für eine eigenständige Lösung beim Neubau der Eisenbahnbrücke ein und forcierte leistbares, altersgerechtes Wohnen. Ab 2015 konzentrierte sie sich als Sozial-, Integrations- und Sportreferentin auf generationenübergreifende Politik: Ausbau der Tageszentren, Einführung der Kindergartensozialarbeit und neue Bewegungsangebote.
Akzente in Familien- und Pflegepolitik
Seit 2021 lag der Schwerpunkt auf Soziales, Generationen und Sport. Mit dem Linzer Sozialprogramm 2021, dem Elternprojekt „Start ins Linzer Leben“ und dem „Digitalen Pflegeheim“ setzte sie Akzente in Familien- und Pflegepolitik. Die Sportstrategie 2025 brachte inklusive Bewegungsflächen und stabile Vereinsförderungen. „Ich bin stolz darauf, dass wir in Linz keine sozialen Brüche zugelassen, sondern Brücken gebaut haben – im Wortsinn wie im übertragenen Sinn“, sagte Hörzing bei ihrer Bilanz. Nun wolle sie „reisen, neue Orte und Kulturen entdecken – aber auch ganz bewusst die einfachen Dinge genießen“.
Bevor ich Karin Hörzing persönlich traf, war sie mir längst ein Begriff – dank meiner Brüder, beide Voestler. „De Karin, des is wirklich ah Guade!“, sagten sie über ihre einstige Betriebsrätin. Eine mit Handschlagqualität, die sich nicht zu schade war, anzupacken. Was sich für mich spätestens 2018 bestätigte, als die Kursana-Seniorenresidenz schließen musste, und Hörzing Ruhe, Organisationstalent und Herz zeigte – sie fand Lösungen für alle Betroffenen. Sie behielt zudem immer die Fassung. Wenn ich sie etwa wieder wegen fehlender Schwimmkursplätze nervte, blieb sie stets freundlich, sachlich. Nun zieht es sie mit Gatten Josef Mitte November nach Australien und Neuseeland. „Gute Reise, Frau Vizebürgermeisterin – Sie waren ah Guade!“
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