„Pläne bedrohen uns“

WHO will Zahl der Trafiken massiv reduzieren

Wirtschaft
29.09.2025 22:30

Der Weltgesundheitsorganisation ist das Rauchen ein Dorn im Auge. Im November findet eine wichtige Sitzung mit Ländern aus aller Welt statt. Brisant: Der Einzelhandel soll „reduziert werden“, in Österreich wären damit die Trafiken betroffen. Am Ende träumt die Organisation von einem kompletten Verbot des Rauchens und einer nikotinfreien Generation.

Ein neuer Plan der Weltgesundheitsorganisation WHO alarmiert jetzt unsere Trafikanten. Im November steht in Genf eine Sitzung (COP 11) zur Tabakregulierung an, bei der hinter verschlossenen Türen Delegationen Rahmenbedingungen besprechen. Auch die EU verhandelt mit einem Mandat. Ein Expertenbericht zeigt, wohin die Reise gehen könnte.

Handel mit Zigaretten soll „reduziert werden“
Die Organisation vertritt drastische Positionen, sie will die „Dichte von Tabakeinzelhandelsgeschäften verringern, um die Verfügbarkeit zu senken“. Es könnten also Trafiken geschlossen werden.

Außerdem sollen „Anreize“ für Einzelhändler verboten werden, sogar von einem „Ende des kommerziellen Verkaufs von Tabakprodukten“ ist die Rede. Generell spricht sich die WHO für eine rauchfreie Generation aus.

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Geht es nach der WHO, soll es gar keine Trafiken mehr geben.

Othmar Schwarzenbohler, Trafikanten-Obmann

Trafikanten-Obmann Othmar Schwarzenbohler ist besorgt: „Solche Pläne bedrohen uns als Trafikanten massiv. Geht es nach der WHO, soll es gar keine Trafiken mehr geben.“ Über 50 Prozent der Inhaber von Trafiken haben eine Behinderung. Auch Anreize für Händler und Werbung in den Trafiken sollen verboten werden, was laut Schwarzenbohler negative Auswirkungen habe und Trafikanten das Geschäft erschwere.

Verbot von Zigarettenfiltern für mehr Gesundheit?
Auch ein absurdes „Verbot von Zigarettenfiltern“ stehe in dem Papier – was das mit mehr Gesundheit zu tun hat, sei fraglich. Zudem sollen das Tabakangebot eingefroren werden und nur noch niedrige Nikotingehalte und gar keine Aromastoffe mehr erlaubt sein. Außerdem schlagen die Experten Quoten und Obergrenzen für die Herstellung und den Import von Tabak vor.

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, man sei gegen komplette Verbote. Viele andere Vorschläge müssen noch geprüft werden.

Machtkampf um Mitbestimmung von Ländern
Am 9. Oktober tagt eine Arbeitsgruppe des Rats. Dabei soll die Position, welche die EU bei der Konferenz vertritt, besprochen werden. Die Regierung könnte sich für die Beibehaltung der Einstimmigkeit einsetzen. Sollte sich die EU für eine qualifizierte Mehrheit entscheiden, müssten die heimischen Trafikanten aber zittern.

Auch abgesehen von der COP-Sitzung im November laufen gerade heiße Diskussionen rund um Tabak, und zwar auf allen Ebenen. In Österreich hat die Regierung die Tabaksteuer erhöht, was Zigaretten heuer verteuert. Auf EU-Ebene wiederum soll es, geht es nach der Kommission, zu einer großen Tabaksteuer-Reform kommen. Die Mindeststeuersätze sollen steigen und die Mehreinnahmen sogar direkt an die EU fließen.

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