Israel hat als Gegenleistung für die letzten Geiseln 2000 inhaftierte Terroristen freilassen müssen, darunter zahlreiche „Lebenslängliche“. Nur einen prominenten Häftling haben die Palästinenser wieder nicht bekommen: Marwan Barguti. Er wurde 2004 als De-Facto-Führer des blutigen Aufstands der „Zweiten Intifada“ (2000-2005) zu fünfmal lebenslänglich verurteilt. Israel weiß zu gut, was dieser Gefangene „wert“ ist.
Die charismatische Ausstrahlung des Marwan Barguti ist nach wie vor ungebrochen und alle Umfragen zeigen ihn als den unangefochtenen Nachfolger des Autonomie-Präsidenten Mahmud Abbas (90), wenn dieser endlich Platz macht. Noch dazu kommt Barguti aus der Fatah-Bewegung von Arafat und Abbas und der Barguti-Clan ist im Westjordanland breit verankert, etwa durch den Politiker Mustafa Barguti.
Anhänger reihen Marwan Barguti in die Fortfolge von Jomo Kenyatta und Nelson Mandela ein, die den gewaltsamen Kampf aufgegeben hatten, um eine politische Lösung zu suchen. Barguti hatte ähnlich wie Mandela den Prozess gegen ihn zur Tribüne gegen seine Ankläger und zur Sternstunde der palästinensischen Bewegung gemacht
Es gibt Israelis, die einen solchen palästinensischen Volksführer als Friedenspartner suchen, es gibt aber auch Israelis, die genau dies fürchten und verhindern wollen. Sein Schicksal hängt vom politischen Kurs ab, den Israel wählt.
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