Weil sie einen Medienartikel über die Scheidung von Heinz-Christian Strache auf ihrer Facebook-Seite geteilt haben, sind am Dienstag bekanntlich drei Pensionistinnen in Graz wegen übler Nachrede vor Gericht gestanden. Steiermarks SPÖ-Chef Max Lercher wendet sich nun via „Krone“ an die Pensionistinnen – mit dem Angebot, die Strafen zu übernehmen.
Die Scheidung des ehemaligen FPÖ-Vizekanzlers Heinz-Christian Strache beschäftigt auch nach drei Jahren noch die heimischen Gerichte. Diesmal geht es in Graz einmal mehr um die Berichterstattung darüber. Konkret ging es in einem Beitrag von „oe24“ über das Eheleben, die Scheidung und behauptete Eheverfehlungen des FPÖ-Politikers. Das Medium wurde deswegen bereits nicht rechtskräftig zu 140.000 Euro verurteilt, die es Strache zahlen muss.
Ja, sie haben einen Fehler gemacht – und sie haben ihn bereut und sich unter Tränen entschuldigt. Straches Reaktion – diesen Frauen nun das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen – ist unterste Schublade. Das ist moralisch verkommen und hat mit Menschlichkeit nichts zu tun!
Lercher zur „Krone“
Drei steirische Pensionistinnen haben besagten Artikel auf ihrer Facebook-Seite geteilt und fingen sich damit jetzt auch eine Anklage ein. Es ging um üble Nachrede und die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches. Man einigte sich schließlich auf einen Vergleich, der den Seniorinnen dennoch teuer zu stehen kommt.
Lercher ist „fassungslos“
Aufmerksam verfolgt hat die „Krone“-Berichterstattung auch Steiermarks SPÖ-Chef Max Lercher. Er bittet die Betroffenen darum, sich bei ihm zu melden – und bietet seine Hilfe an. „Ich bin fassungslos, wie sich ein ehemaliger Politiker und Vizekanzler der FPÖ an Menschen bereichert, die ohnehin kaum über die Runden kommen. Gerade die FPÖ und Strache haben sich immer dafür gerühmt, für ,den kleinen Mann und die kleine Frau‘ da zu sein. Nun zerrt er sie vor Gericht“, erklärt der steirische SPÖ-Chef Max Lercher gegenüber der „Krone“.
SPÖ-Chef greift auch selbst in die Tasche
2000 bis 3000 Euro seien unglaublich viel Geld, solche Forderungen können in der Lebensrealität der Betroffenen existenzbedrohend sein. Man wolle hier mit der Helpline helfen – sie wurde genau dafür geschaffen, Menschen in einer schwierigen Situation zu unterstützen. „Die Betroffenen oder ihre Anwälte können sich jederzeit bei uns melden – wir werden diese Kosten übernehmen. Und wenn es notwendig ist, bringe ich selbst Geld dafür auf, weil ich es schlicht nicht ertrage, dass man Menschen, die es eh schon schwer haben, so ausnutzt“, so Lercher.
So funktioniert die Helpline
Die Helpline der SPÖ Steiermark wird durch Solidarabgaben der SPÖ-Mandatare finanziert und unterstützt Menschen, die durch kein anderes Netz mehr aufgefangen werden: von Familien mit akuten finanziellen Problemen bis zu Alleinstehenden, die in Not geraten sind.
Allein heuer wurden mit den Mitteln bereits rund 170 Personen mit Lebensmittelgutscheinen unterstützt, zu Schulbeginn 10.000 Euro in Form von Gutscheinen für Familien zur Verfügung gestellt und in rund 50 Fällen direkte finanzielle Hilfe geleistet – etwa für Strom- oder Mietrückstände.
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