Zäsur zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs? Israel und die Terrororganisation Hamas haben sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump auf die Umsetzung eines von ihm initiierten Friedensplans geeinigt. Die Rede ist von einer „ersten Phase“.
„Das bedeutet, dass alle Geiseln sehr bald freigelassen werden und Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird, als erster Schritt hin zu einem starken, dauerhaften und ewigen Frieden“, erklärte Trump in der Nacht auf Donnerstag auf seiner Plattform Truth Social.
Basis des möglichen Abkommens, das bereits am heutigen Donnerstag unterzeichnet werden könnte, ist die Freilassung von 48 verbliebenen Hamas-Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe und die Entlassung Hunderter palästinensischer Häftlinge aus Israels Gefängnissen. Der TV-Sender CNN berichtete unter Berufung auf eine israelische Quelle, dass die Geiseln voraussichtlich am Samstag oder Sonntag freigelassen werden könnten. Trump hingegen sprach in einem Audio-Interview des Senders Fox News von voraussichtlich Montag.
Trump bringt Besuch in Israel ins Spiel
Im Ringen um eine Waffenruhe hatte die Hamas bereits Listen für einen Austausch von Geiseln und palästinensischen Gefangenen übergeben. Sie äußerte sich optimistisch, dass es zu einer Einigung kommen könne. Trump dankte nun weiteren Vermittlerländern in dem Konflikt: Katar, Ägypten und der Türkei. Der 79-Jährige deutete auch einen Besuch in Israel für das Wochenende an. Israels Premier Benjamin Netanyahu lud Trump ein, um vor dem israelischen Parlament zu sprechen.
Auch bei Netanyahu war große Erleichterung zu vernehmen. „Mit Gottes Hilfe werden wir sie (die Geiseln, Anm.) alle nach Hause bringen“, schrieb er auf der Kurznachrichtenplattform X. Er kündigte auch eine Regierungssitzung zur Bestätigung des Gaza-Abkommens an.
Gibt die Hamas ihre Waffen ab?
Nicht erwähnt wird bisher ein wichtiger Knackpunkt des Friedensplans: die Entwaffnung von Terroristen im Gazastreifen. Das sieht Trumps Friedensplan vor: Sobald alle Geiseln freigelassen sind, bekommen demnach Hamas-Mitglieder, die sich zu friedlicher Koexistenz und zur Niederlegung ihrer Waffen verpflichten, Amnestie. Die USA hatten betont, dass es zwei Phasen der Verhandlungen gäbe. Zum einen die über die Geiselfreilassung, die absolute Priorität habe. Zum anderen eine zweite Phase, in der der langfristige Frieden gesichert werden sollte. Darunter zählten die USA auch die Entwaffnung.
Am Montag hatten Verhandlungen mit dem Ziel begonnen, den seit zwei Jahren laufenden Gaza-Krieg schrittweise zu einem Ende zu führen. Unter anderem der US-Sondergesandte Steve Witkoff, Israels Minister Ron Dermer und Chalil al-Haja, der höchste Vertreter der Hamas im Ausland, waren dafür nach Scharm el Scheich (Ägypten) gereist. Versuche, den Gaza-Krieg zu beenden, waren in der Vergangenheit mehrfach gescheitert.
Der Gaza-Krieg begann vor zwei Jahren. Auslöser war der Überfall der Hamas und anderer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023. Rund 1200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt. Seither kamen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Palästinenser ums Leben.
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