Junge gestresst

Umfrage: Das belastet die österreichische Psyche

Österreich
07.10.2025 12:04

85 Prozent der Befragten in Österreich geht es laut eigener Aussage psychisch sehr oder eher gut. Allerdings fühlt sich mehr als jede dritte Person (35 Prozent) gestresst, Junge deutlich mehr als Ältere. Das sind die Ergebnisse einer Integral-Umfrage anlässlich des Tags der seelischen Gesundheit am 10. Oktober.

Die größte psychische Belastung sind demnach die täglichen Nachrichten von Kriegen und Konflikten (52 Prozent). Danach folgen der Klimawandel und finanzielle Sorgen (je 42 Prozent). Auch die Informationsflut drücke schwer, sagten die Meinungsforscherinnen und Meinungsforscher von Integral. Hausarbeit oder der eigene Job werden nur von ungefähr einem Drittel als belastend empfunden.

Am wenigsten belastend empfinden die Befragten soziale Medien (neun Prozent), unter jungen Befragten ist dieser Wert aber doppelt so hoch. „In der Fremdeinschätzung stellt sich dieser Aspekt völlig anders dar, so sind 78 Prozent der Befragten der Ansicht, soziale Medien belasten die Menschen, weil man sich ständig mit anderen vergleicht“, sagte Martin Mayr von der Geschäftsführung. Für Stress sorge die permanente Vernetzung. Ungefähr vier von zehn Befragten (42 Prozent) gaben an, sich kaum Auszeiten von digitalen Medien nehmen zu können. Mehr als jede vierte Person (27 Prozent) fühlt sich durch ständige Erreichbarkeit belastet.

Ausgrenzung statt Unterstützung
Laut der Umfrage unter 1000 Personen (16 bis 75 Jahre) sprechen 39 Prozent regelmäßig im persönlichen Umfeld über ihre psychische Gesundheit. Gleichzeitig denkt aber die Mehrheit (64 Prozent), dass man bei psychischen Problemen eher ausgegrenzt als unterstützt werde. Das Gesundheitssystem kommt dabei auch schlecht weg: 76 Prozent sagten, dass es zu wenig leistbare Angebote bei seelischen Belastungen gebe. Sie kritisieren außerdem die Wartezeiten und nicht ausreichende Informationen über Unterstützungsangebote. Jede zweite Person hat bisher mindestens einmal in ihrem Leben eine Therapie absolviert, Anrufe bei Hotlines sind vergleichsweise selten.

Ob sich jemand Hilfe holt oder nicht, hängt laut der Umfrage unter anderem mit der jeweiligen Gesellschaftsschicht zusammen. Milieus wie „Konservativ-Etablierte“ setzten „stark auf Eigenverantwortung und möchten keine Schwächen zeigen. Damit verzichten sie – obwohl finanzielle Aspekte hier eine geringere Rolle spielen – vielfach darauf, ein Therapieangebot zu nutzen“, sagte Mayr. Ein Viertel der Befragten kann sich psychologische Beratung durch Künstliche Intelligenz (KI) vorstellen.

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