Lisa Hirner bleibt der Nordischen Kombination in der kommenden Olympia-Saison treu. Obwohl die weiblichen Kombiniererinnen bei den Winterspielen im Februar 2026 nicht teilnehmen dürfen und das ÖSV-Frauen-Skisprungteam drei Leistungsträgerinnen verlor, entschied sich die Steirerin gegen einen Sportartenwechsel. „Ich bleibe hundertprozentig auf der Kombiniererschiene“, meinte Hirner gegenüber der APA. Den Olympia-Traum könnte sich die 22-Jährige aber über eine Hintertür erfüllen.
Denn Ende September trat Hirner auf Wunsch des ÖSV im zweitklassigen Intercontinental Cup der Spezialspringerinnen in Hinterzarten an. In Deutschland überzeugte sie direkt mit einem Sieg und einem vierten Platz, womit sie genügend FIS-Punkte sammelte, um in der Elite des Frauen-Skispringens startberechtigt zu sein. Damit hielt sich Hirner die Möglichkeit offen, einen Olympia-Startplatz in einer möglichen internen ÖSV-Qualifikation zu ergattern.
„Wenn ich mich irgendwie qualifizieren kann und die Chance bekomme, dass ich dabei sein kann, dann fahre ich natürlich sehr gerne mit. Aber ich bin und bleibe trotzdem Kombiniererin“, betonte sie. „Olympia steht auch nicht im Konflikt mit meiner Saison als Kombiniererin, weil wir in der Olympia-Phase sowieso keine Wettkämpfe haben.“
Skisprung-Team dezimiert
Nach dem Kreuzbandriss von Eva Pinkelnig und den Rücktritten von Jacqueline Seifriedsberger und Sara Marita Kramer gehen die ÖSV-Skispringerinnen arg dezimiert in den Olympia-Winter. Trotzdem, betonte Hirner, gebe es genug Spezialspringerinnen, die für Olympia infrage kommen würden. Neben Lisa Eder gelten auch Julia Mühlbacher, Chiara Kreuzer und Hannah Wiegele als Kandidatinnen für ein Ticket zu den Winterspielen in Italien, wo die Frauen in zwei Einzel-Bewerben und im Mixed-Team um Medaillen springen werden.
Die Kombiniererinnen hingegen dürfen weiterhin nicht unter den Ringen mitwirken, die olympische Zukunft der Sportart entscheidet sich im kommenden Jahr. Für Hirner, die bei der Nordischen WM 2025 in Trondheim trotz eines gesundheitlichen Handicaps zweimal Bronze geholt hatte, eine Farce. „Das ist sehr bitter. Vor allem, weil immer von Gleichberechtigung gesprochen wird“, monierte sie. Aber es werde alles dafür getan, dass die Kombiniererinnen bei Olympia 2030 in den französischen Alpen dabei sein werden. Nachsatz: „Ich würde schon noch mindestens einmal in meinem Leben gerne zu Olympia fahren.“
Westvold-Hansen wechselte Sportart
Die langjährige Weltcup-Dominatorin Gyda Westvold-Hansen entschloss sich unterdessen bereits für einen Wechsel zu den Spezialspringerinnen, allerdings war die Norwegerin ihrer Konkurrenz auf der Schanze oft davongesprungen. Für Hirner komme dieser Schritt im Moment „überhaupt nicht infrage“, sie werde sich auf den Weltcup konzentrieren. „Ich bin gut drauf und nur weil Gyda jetzt nicht mehr da ist, wird es nicht weniger spannend“, blickte Hirner voraus.
In der Vorsaison hatte sie die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis lange zurückgeworfen, erst im Februar erhielt die Eisenerzerin die Diagnose. Derzeit gehe es ihr wieder gut, alle Werte seien im grünen Bereich. „Ich merke überhaupt nicht, dass ich irgendwie eingeschränkt werde“, sagte Hirner in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit.
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