Der deutsche Baustoffhersteller Knauf bekommt sein Russland-Geschäft nicht los. Das Unternehmen versucht bereits seit eineinhalb Jahren, sich dort zurückzuziehen (siehe Video oben). Nun hat der Verhandlungspartner die Gespräche abgebrochen.
Man prüfe „in einem sehr herausfordernden Umfeld weitere mögliche Optionen“, teilte die Gebrüder Knauf KG am Dienstag mit. Derzeit werde das Geschäft in Russland in Übereinstimmung mit den Sanktionen gegen das Land organisatorisch getrennt vom dortigen Management geführt. Das Familienunternehmen bekomme keine Gewinne daraus. Seit Jahren würden gar keine Waren mehr aus Russland in die EU exportiert oder aus der EU importiert.
Im Mai hatte der Baustoffhersteller einen Bericht zurückgewiesen, wonach er den Krieg in der Ukraine und die Aufrüstung des russischen Militärs unterstütze, beispielsweise durch die direkte Lieferung von Produkten zum Bau von Atomwaffenbasen. Man habe keine Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium oder untergeordneten Behörden, hieß es. Das Unternehmen verkauft laut eigener Aussage fast ausschließlich an Baustoffhändler in Russland, die teilweise weiterverkaufen.
Knauf ist für die Herstellung von Gips bekannt und hat weltweit 43.500 Mitarbeitende. Der Umsatz betrug im Vorjahr 15,6 Milliarden Euro. Die Gebrüder Knauf KG ist in mehr als 90 Ländern aktiv, dort Hersteller und Vertreiber von Systemen für Trockenbau, Boden, Putz und Fassade.
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