Stamm ausgerottet

Corona-Pandemie verändert jetzt die Grippeimpfung

Österreich
02.10.2025 11:00

Die Maßnahmen in der Corona-Pandemie haben jetzt einen verzögerten Effekt auf die Grippeimpfung. Da einer der beiden Influenza-B-Stämme aufgrund der Isolation nicht mehr zirkuliert, wird nun auch bei uns nur mehr gegen drei statt vier Influenzastämme geimpft.

Wie Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien am Donnerstag im Ö1-„Journal um acht“ erklärte, wurde der Influenza-B/Yamagata-Stamm „durch die Pandemiemaßnahmen ausgerottet“. Maßnahmen wie Maskentragen, Abstandhalten und Reisebeschränkungen hätten die weltweite Grippezirkulation ab 2020 massiv gebremst. Seither wurde der Yamagata-Stamm kein einziges Mal mehr nachgewiesen.

Yamagata-Stamm kommt so schnell nicht wieder
Aufgrund dessen hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagiert – mit einer veränderten Grippeimpfung: Statt wie bisher vier Virusstämme werden die Impfstoffe ab der Saison 2025/2026 nur noch drei Stämme abdecken – zwei Influenza-A- und einen Influenza-B-Stamm.

Der bislang enthaltene Yamagata-Stamm entfällt, weil ein Wiederauftreten laut WHO und US-FDA als sehr unwahrscheinlich gilt. Vor der Pandemie machte dieser Stamm rund 20 bis 30 Prozent der Influenza-B-Fälle aus, vor allem bei Kindern.

Impfung weiter kostenfrei erhältlich
In Österreich ist die Impfung ab Oktober 2025 im Öffentlichen Impfprogramm kostenfrei erhältlich. Sie schützt vor Influenza, nicht jedoch vor Erkältungen oder grippalen Infekten. Wer möchte, kann vorübergehend auch noch einen Vierfach-Impfstoff erhalten – die EU-Arzneimittelbehörde erlaubt das als Übergangslösung, damit die Impfkampagnen reibungslos weiterlaufen.

Eine Grippewelle gibt es derzeit noch nicht: Laut AGES liegt die Influenzavirus-Aktivität in Österreich unter dem epidemischen Schwellenwert (Kalenderwoche 40/2025). Influenzaviren werden nur vereinzelt nachgewiesen.

Corona ist weiter präsent
Stattdessen dominieren aktuell Rhinoviren, also klassische Schnupfenviren. Sie machen mehr als 40 Prozent der positiven Atemwegsproben aus. Diese Infektionen verlaufen meist mild, treffen aber besonders häufig Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen.

Auch Corona ist weiter präsent, spielt aber eine geringere Rolle als zu den kritischsten Phasen der Pandemie: Der Anteil liegt derzeit bei rund 22 Prozent der Proben, Tendenz sinkend. Wie sich die Grippesaison 2025/2026 entwickeln wird, lässt sich laut Redlberger-Fritz aber noch nicht abschätzen.

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