„Sehr interessant“
Gaza-Friedensplan: Papst unterstützt Donald Trump
Der US-Präsident Donald Trump hat zuletzt einen umfassenden Plan für Frieden im Nahen Osten vorgestellt. Papst Leo XIV. sieht in dem Plan eine gute Möglichkeit, im Gazastreifen eine stabile Lösung zwischen Israelis und Palästinensern zu finden.
Papst Leo XIV. unterstützt den jüngsten Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen, wie die „Kathpress“ am Mittwoch berichtet. Am Dienstagabend sagte der Papst beim Verlassen seiner Zweitresidenz in Castel Gandolfo bei Rom vor Journalisten, der 20-Punkte-Plan scheine ein realistischer Vorschlag zu sein: „Es sind sehr interessante Elemente darin. Ich hoffe, dass die Hamas innerhalb der gegebenen Frist einwilligt.“
Situation um Gaza-Hilfsflotte „schwierig“
Zur diplomatischen Krise um die multinationale Flotte mehrerer Nichtregierungsorganisationen mit Hilfslieferungen für Gaza erklärte Leo XIV.: „Es ist sehr schwierig. Da will jemand auf eine wirkliche humanitäre Notlage reagieren. Und von allen Seiten hört man: ‘Hoffen wir, dass es nicht zur Gewalt kommt, hoffen wir, dass die Menschenleben respektiert werden.‘“
Leo XIV.: „Spannungen nehmen zu“
Das selbst aus den USA stammende Kirchenoberhaupt äußerte sich auch zu jüngsten Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, man müsse sich auf einen Krieg vorbereiten und sei dabei auch offen für den Einsatz von Nuklearwaffen: „Diese Art der Rhetorik ist beunruhigend, denn sie zeigt, dass die Spannungen jedes Mal weiter zunehmen.“ Dass es „nur bei Worten bleibt“, hoffe er auch bei der Ankündigung von Präsident Trump, das US-Verteidigungsministerium in Kriegsministerium umzubenennen, ergänzte Leo XIV.
Papst gegen verkürzten Moralismus
Auch gegen eine verkürzte und einseitige Verwendung von Argumenten aus der christlichen Morallehre in der Politik sprach sich der Papst aus. Hintergrund ist eine Debatte in den Vereinigten Staaten um eine von Kardinal Blaise Cupich und dessen Erzdiözese Chicago vorgesehene Ehrung des Senators Dick Durbin. Der für seine Befürwortung der Straffreiheit für Abtreibungen bekannte demokratische Politiker sollte Anfang November für seinen Einsatz in der Migrationspolitik mit einem „Lifetime Achievement Award“ ausgezeichnet werden. Andere US-Bischöfe, darunter Springfields Bischof Thomas J. Paprocki, kritisierten dies scharf. Am Dienstagabend (Ortszeit) gab die Erzdiözese Chicago bekannt, dass Durbin nun entschieden habe, die Auszeichnung nicht anzunehmen.
„Müssen Gesamtbild im Blick behalten“
Noch vor dieser jüngsten Wendung sagte der Papst im Gespräch mit den Journalisten in Castel Gandolfo, es sei wichtig, die gesamte jahrzehntelange politische Arbeit eines Senators in den Blick zu nehmen. Er verstehe die mit dem Fall verbundenen „Schwierigkeiten und Spannungen“, aber es sei „wichtig, viele der Fragen zu betrachten, die mit der Lehre der Kirche zusammenhängen“. So sei es auch nicht wirklich „pro-life“, zu sagen „ich bin gegen Abtreibung“, aber „für die Todesstrafe“. Ebenso müsse man fragen, ob jemand ein Verteidiger des Lebens sei, wenn er „mit der unmenschlichen Behandlung von Einwanderern in den USA einverstanden ist“.
Aufforderung zu mehr gegenseitigem Respekt
Abschließend sagte der Papst: „Das sind sehr komplexe Fragen. Ich weiß nicht, ob jemand die ganze Wahrheit darüber kennt, aber ich würde vor allem darum bitten, dass es mehr gegenseitigen Respekt gibt und dass wir gemeinsam versuchen, als Menschen – in diesem Fall als amerikanische Staatsbürger oder Bürger des Bundesstaates Illinois – und auch als Katholiken zu sagen: ‘Wir müssen uns all diese ethischen Fragen wirklich genau ansehen und den Weg finden, den wir als Kirche gehen wollen.‘ Die Lehre der Kirche zu jedem dieser Themen ist klar.“










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