SPÖ ist gespalten

Junge Sozialisten stellen sich gegen den A9-Ausbau

Steiermark
28.09.2025 12:30

SPÖ-Verkehrsminister Peter Hanke hat am Samstag bekanntgegeben, dass die Planungen für den dreispurigen Ausbau der A9 südlich von Graz wieder aufgenommen werden – schneller Applaus kam vor allem aus der steirischen Sozialdemokratie. Doch die Parteijugend stellt sich auf die Seite der Grünen: Man sieht ein „völlig falsches Signal“.

Der steirische SPÖ-Chef Max Lercher war am Samstag der Erste, der auf die Richtungsentscheidung aus Wien reagierte: „Wir fordern schon lange die dritte A9-Spur, dass es nun durch den Einsatz eines SPÖ-Ministers, Peter Hanke, zur Umsetzung kommt, freut mich enorm“, ließ er die Medien wissen.

Auch die SPÖ-Graz-Chefin Doris Kampus verlautbarte kurz danach: „Ich freue mich sehr, dass SPÖ-Verkehrsminister Hanke neben den Investitionen in den öffentlichen Verkehr nun auch grünes Licht für den Ausbau der A9 gegeben hat.“ Der Ausbau sichere „bestehende Arbeitsplätze und eröffnet neue Chancen für den Zentralraum“.

SPÖ-Steiermark-Chef Max Lercher
SPÖ-Steiermark-Chef Max Lercher(Bild: Pail Sepp)

Die einzige Partei, die ihren Dissens bekundete, waren erwartbarer Weise, die Grünen. „Mit dieser Politik beweisen die SPÖ und ihr Betonminister einmal mehr, dass sie weiter in alten Mustern denkt und Milliarden lieber in Beton vergräbt, statt den Menschen, die heute schon im Stau stecken oder vom Ausweichverkehr betroffen sind, zu helfen“, sagt Klubchefin Sandra Krautwaschl. 

 

Mehr Straße bedeutet mehr Stau
Weniger erwartbar war, dass sich auch in der SPÖ ein Konflikt zu diesem Thema auftut – wenn es auch nicht das erste Mal ist, dass die Sozialistische Jugend mit dem Programm der SPÖ fremdelt. „Nein zum Ausbau der A9!“, posteten die SJ Steiermark und Österreich am Samstag. „Solche Großprojekte lösen die Verkehrsprobleme nicht langfristig, sondern sorgen eher für mehr Verkehr“, schreiben die Jugendorganisationen. Auch der Studentenverbund VSStÖ argumentierte, dass mehr Straßen zu noch mehr Stau führen, umliegende Gemeinden müssten mit „erhöhtem Verkehrsaufkommen und stärkeren Staus“ rechnen. 

Zitat Icon

Eine bessere Idee wäre es, dem Güterverkehr eine Schiene zu geben statt einer Spur.

Anna Robosch, SPÖ

Die Grazer Gemeinderätin Anna Robosch veröffentlichte am Samstag ein Video, in dem sie die Feinstaubbelastung beklagte. „Grazerinnen und Grazer sterben durchschnittlich wegen der Feinstaubbelastung 17 Monate früher.“ Die Öffnung, in der die dritte Spur endet, und die Kärtner Straße blieben außerdem gleich groß. „Deswegen glaube ich, dass das eine schlechte Idee ist.“ Stau entstehe dennoch. Stattdessen solle man den Güterverkehr auf der Schiene ausbauen. 

Was denkt ihr über den Ausbau der A9? Schreib es in die Kommentare!

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