„Krone“-Kommentar

Israel beim ESC: Dilemma des ORF

Kolumnen
28.09.2025 10:00

Nun hat also eine Reihe europäischer Staaten gegen Israels Teilnahme beim nächstjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Wien protestiert. Wobei Länder wie Spanien, Belgien und die Niederlande dem Sängerwettstreit sogar fernbleiben würden. Zur Lösung des Problems hat der Veranstalter, die European Broadcasting Company, die vermeintliche Königsidee geboren, die teilnehmenden Länder online abstimmen zu lassen.

Bei aller absolut legitimen Kritik am harten militärischen Vorgehen Israels und bei aller Empathie mit dem leidenden palästinensischen Volk vermeiden Deutschland und Österreich – gewiss aufgrund der historischen Hypothek des Holocaust – bislang eine Verurteilung Israels und die Anerkennung eines unabhängigen Palästinenser-Staats. Und demgemäß haben sie auch nichts gegen eine Teilnahme israelischer Künstler am Song Contest.

Mit der nun angepeilten, scheinbar basisdemokratischen Online-Entscheidung über diese Frage riskieren Berlin und Wien, konkret die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und vor allem der Veranstalter ORF, in eine höchst kontroverse und gewiss auch kampagnisierte Auseinandersetzung zwischen Israel-Kritikern und Israel-Freunden zu geraten. Und ganz gleich, wie die Abstimmung ausgeht, riskiert Österreich, entweder als antisemitisch dazustehen oder als völlig unkritisch gegenüber dem Leid der Palästinenser.

Wäre es also nicht klüger, Kunst und Politik prinzipiell getrennt zu halten?

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