US-Präsident Donald Trump hat laut eigener Aussage ein ausgezeichnetes Verhältnis zu seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan (siehe Video oben). „Er leistet in seinem Land hervorragende Arbeit“, sagte Trump. Dennoch ließ er mit manchen Aussagen aufhorchen.
So wisse Erdogan mehr über „gefälschte Wahlen“ als jeder andere Mensch, sagte der US-Präsident. Ob er den türkischen Politiker damit als Opfer oder als Strippenzieher adressierte, blieb offen. Der US-Botschafter in der Türkei, Tom Barrack, hatte das Land zuvor als „in gewisser Weise autoritär“ bezeichnet.
In der Vergangenheit waren die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Türkei teils angespannt, etwa wegen der Situation im ehemaligen Bürgerkriegsland Syrien oder der Menschenrechtslage in der Türkei. Heute sorgt der Krieg im Nahen Osten für Differenzen. Dieses Thema sparte Trump bei einem Treffen mit Erdogan im Weißen Haus komplett aus. Vor der UNO-Vollversammlung in New York warf Erdogan der israelischen Regierung erneut Genozid und die gezielte Vertreibung der Palästinenserinnen und Palästinenser vor. Trump steht wiederum eng an der Seite Israels.
„Möchte, dass er kein russisches Öl mehr kauft“
Bei dem Treffen beschränkte der US-Präsident Kritik auf die wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland. „Ich möchte, dass er kein Öl mehr aus Russland kauft“, solange Russland seinen Krieg gegen die Ukraine fortführe, sagte der Republikaner. Auf Gas aus Russland solle Erdogan ebenfalls verzichten. Die türkische Regierung hat sowohl zur russischen als auch zur ukrainischen enge Beziehungen und lehnt westliche Sanktionen gegen Russland ab. Im Vorjahr kamen 66 Prozent aller türkischen Ölimporte aus Russland, bei Gas waren es 41 Prozent. Das Land hat bisher keine Abkehr von diesem Kurs erkennen lassen.
Die Energiegeschäfte sind für Russland eine wichtige Einnahmequelle, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Zuvor hatte Trump bereits die EU aufgefordert, den Energiehandel mit Russland einzustellen.
Erstes Treffen in New York seit 2019
Erdogan war zum ersten Mal seit 2019 wieder im Weißen Haus. Ein milliardenschweres Geschäft über neue F-16-Maschinen für die Türkei ist bereits auf dem Weg. Auf der Agenda stand auch ein möglicher Großauftrag von Turkish Airlines beim US-Flugzeugbauer Boeing. Die türkische Opposition warf Erdogan vor, sich das Treffen mit Trump überhaupt mit einem 300-Maschinen-Deal erkauft zu haben. Dieser wies das zurück.
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