Grüne fordern Ausbau

„Bei Teilzeit vorne, bei Kinderbetreuung hinten“

Oberösterreich
26.09.2025 12:42

Oberösterreich weist bundesweit die höchste Teilzeitquote bei Frauen auf. Gleichzeitig ist unser Bundesland Schlusslicht bei der Anzahl von Kinderbetreuungsplätzen, die Eltern eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen. Die Grünen orten schwere Versäumnisse auf Bundes- und Landesebene.  

„Dass Oberösterreich bei der Teilzeitquote ganz vorn und bei der Kinderbetreuung ganz hinten liegt, hat schon seinen Zusammenhang“, sagt Dagmar Engl. Was die Frauen- und Wirtschaftssprecherin der Grünen damit meint? In Oberösterreich können laut Zahlen der Statistik Austria nur vier von zehn Drei- bis Fünfjährigen so betreut werden, dass die Eltern Vollzeit arbeiten können – unser Bundesland ist damit österreichweites Schlusslicht. Das erkläre, warum Oberösterreich die höchste Teilzeitquote von allen Bundesländern aufweist, vor allem bei Frauen: Mehr als die Hälfte der Frauen arbeiten hierzulande Teilzeit.

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Aus Wien bekommen die Frauen ihren angeblichen Teilzeit-Lifestyle ausgerichtet, hier im Land den Spuk vom Kinderland Nummer 1. Das ist eine Verhöhnung der tausenden Frauen, die Teilzeit arbeiten müssen, weil es schlicht keine verlässliche, ganztägige Betreuung gibt.

Landtagsabgeordnete Dagmar Engl (Grüne)

Weiter Weg bis zum „Kinderland Nr. 1“
Es ist also eine fatale Kombination, die aus Sicht der Grünen zum Teil hausgemacht ist. Denn obwohl die zuständige LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) bei jeder Gelegenheit das „Kinderland Nr. 1“ herbei beschwöre, würde die Lebensrealität der Eltern und Kinder ganz anders aussehen, betont Grünen-Chef Stefan Kaineder mit Verweis auf die Statistik.

152 neue Krabbelstubengruppen
Haberlander gänzliche Untätigkeit vorzuwerfen, würde allerdings zu kurz greifen. Immerhin wurden in den vergangenen zwei Jahren in Oberösterreich 152 neue Krabbelstubengruppen geschaffen und das Personal in Kinderbetreuungseinrichtungen um 1715 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt.

Den Vorwurf der Grünen, Oberösterreich habe in den vergangenen zwei Jahren fast ein Viertel der vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuung und für die Sprachförderung nicht abgeholt, lässt Haberlander nicht gelten: „Die Planungen in Oberösterreich sind auf den gesamten Förderzeitraum von 2022/23 bis 2026/27 ausgelegt und berücksichtigen, dass einzelne Maßnahmen mit Fortdauer der Vereinbarung ansteigen werden. Demnach wird über den gesamten Förderzeitraum von fünf Jahren definitiv keine Förderung liegen gelassen, sondern OÖ wird den gesamten möglichen Betrag natürlich auch abrufen“, heißt es aus ihrem Büro.

Engl bleibt dabei: In OÖ würden flächendeckend, Job-kompatible Betreuungsplätze fehlen. Sie fordert „deutlich mehr Realitätssinn und Tempo beim Ausbau der Kinderbetreuung“.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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