Umstrittenes Kraftwerk

Nach jahrelanger Hängepartie soll’s schnell gehen

Tirol
16.09.2025 10:00

Vier Einreichungen waren nötig, um das Behördenverfahren für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal auf Schiene zu bringen. Dafür ist der Zeitplan jetzt umso sportlicher: Das Projekt nahm die nächste Etappe im UVP-Verfahren, möglicherweise liegt nächstes Jahr schon der Bescheid auf dem Tisch. „Das wäre ein weltrekordverdächtiges Tempo“, sagt Tiwag-Bauvorstand Speckle. 

Umweltverträglichkeits-Gutachten von mehr als 50 Experten bis Ende dieses Jahres, danach mündliche UVP-Verhandlung im Frühjahr 2026 und noch im selben Jahr der UVP-Bescheid in 1. Instanz: Das ist der skizzierte Zeitplan für das Bewilligungsverfahren für das Mega-Projekt Ausbau Kraftwerk Kaunertal mit dem neuen Pumpspeicher Versetz.

Der Zeitplan der Behörde sei „sportlich“, sagte Tiwag-Bauvorstand Alexander Speckle. Er geht davon aus, dass das Projekt alle Instanzen durchläuft, die nächste wäre dann das Bundesverwaltungsgericht. Ein Baustart vor 2028/29 ist daher nicht realistisch.

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Wir haben sehr viel Erfahrung mit Baustellen im hochalpinen Gelände. So sind beispielsweise Erkenntnisse aus der aktuellen Baustelle Kühtai in die Planungen für den Pumpspeicher Versetz eingeflossen.

Tiwag-Bauvorstand Alexander Speckle

Anliegen aus der Region fließen in Gutachten mit ein
Vor kurzem endete die neunwöchige Frist für Stellungnahmen von Bürgern, Gemeinden und NGOs zum Pumpspeicher Versetz. Diese betrafen Fragen zur Sicherheit oder zu Beeinträchtigungen während der Bauphase. Damit befassen sich nun die Fachgutachter. „Damit ist gewährleistet, dass die Anliegen aus der Region gehört werden und in die weitere fachliche Beurteilung einfließen“, erläuterte Projektleiter Andreas Dengg.

Niedermoor wird verpflanzt
Umfassende Erfahrung habe die Tiwag mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen, wie sie beim Pumpspeicher Versetz vorgesehen sind. Im Platzertal sind rund sieben Hektar wertvolle Feuchtböden – davon weniger als ein Hektar Niedermoor – vom neuen Speicher betroffen. Diese Bestände werden laut Projektleiter innerhalb des Platzertals umgepflanzt und bleiben somit lokal erhalten.

Tiwag verspricht Umwelt-Verbesserungen
Ähnliche Umpflanzungen wurden beim Projekt Kühtai bereits sehr erfolgreich umgesetzt und werden im Rahmen der UVP jetzt von den neutralen Sachverständigen für das Platzertal geprüft. Insgesamt werden auch über das Projektgebiet hinaus 82 Hektar Feuchtflächen durch unterschiedliche Maßnahmen erhalten, renaturiert sowie verbessert.

Die Tiwag will weiter in den Netzausbau und in Erneuerung von Kraftwerken investieren: Man werde in Zukunft „sehr viel mehr Strom“ benötigen. 

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