Müller dreht in Heimat

Wie Papst Pius II. Klagenfurt zum Namen verhalf

Kärnten
15.09.2025 16:00

Rosenheim-Cop Max Müller tritt in Österreich auch in der ORF-Serie „Der Sagenjäger auf“. Jetzt drehte er wieder fünf Tage in seiner Heimatstadt Klagenfurt. Sogar Papst Pius II. soll laut einer Sage dafür veranwortlich sein, dass Klagenfurt zu seinem Namen kam.

Vor einem Monat drehte Max Müller in Tiffen, jetzt ging er wieder einer Sage in Klagenfurt nach. Denn die Landeshauptstadt hat in früheren Zeiten den Namen Glanfurt getragen – also nach der über die Glan führenden Furt.  Bis eine Begebenheit die Bürger bewog, ihren Ort umzutaufen. Die Sage erzählt von einer satirischen Anekdote.  Es sei im 15. Jahrhundert Sitte gewesen, bei Rechtsverfahren gegen Diebe, sie ohne weiteres aufzuhängen. „Erwahre sich die Anklage, so bleibt der Dieb am Galgen hängen, stellt sich nach dem Tod jedoch die Unschuld heraus, so nehme ihn die Stadt vom Galgen, begrabe ihn in dem Friedhof und halte in der Kirche eine Messe für ihn ab“, übermittelt die Sage.

Geldbeutel auf Mehltruhe war verschwunden
Vielleicht wollte man auf die Sage vom Bäckerjungen anspielen, der damals in Klagenfurt lebte. Er musste die zum Einkaufen des Getreides bereiteten Geldsäcke auf eine Mehltruhe legen. Einmal öffnete der Bäckerjunge die Kiste. Da die Geldscheine damals klein waren und der Meister sie überdies zusammengefaltet hatte, merkte der Junge nicht, dass sie beim Heben des Deckels abglitten und in den Mehlstaub hinter der Truhe fielen. Ohne das verlorene Geld lange zu suchen, bezichtigte der Meister sogleich den armen Knaben des Diebstahls und zeigte ihn bei den Stadtrichtern an, die ihn zum Tod auf dem Galgen verurteilten. Allein der Vorwurf reichte zum Schuldspruch, der Junge wurde gehängt. Danach fand der Bäcker hinter dem Mehlkasten das verlorene Geld und war verzweifelt.

Max Müller drehte in seiner Heimatstadt Klagenfurt.
Max Müller drehte in seiner Heimatstadt Klagenfurt.(Bild: Mario Barta)
Auch die Nixen von der Sattnitz kamen vor.
Auch die Nixen von der Sattnitz kamen vor.(Bild: Mario Barta)
Max Müller bei Dreharbeiten in seiner Heimatstadt.
Max Müller bei Dreharbeiten in seiner Heimatstadt.(Bild: Mario Barta)
Der Galgen wurde in Hochosterwitz aufgebaut.
Der Galgen wurde in Hochosterwitz aufgebaut.(Bild: Mario Barta)

Damals häuften sich in Kärnten solche Fälle, dass sogar Papst Pius II., der zwischen 1458 und 1464 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche war, davon erfuhr. Er wandte sich schriftlich an die Bürger und forderte, dass solche Todesurteile sich nicht wiederholen dürften. Zu wertvoll sei das Leben. Die ganze Bürgerschaft beschloss daraufhin einstimmig, dass der Ort Klagenfurt heißen sollte, damit es für immer vorbei sein sollte mit Klagen über solch ungerechtfertigte Urteile.

Bäckerjunge auf Wand verewigt
Der beliebte „Rosenheim Cop“ Max Müller hat in seiner Heimstadt Klagenfurt und Hochosterwitz fünf Tage gedreht. „Die Szene mit den Stadtrichtern spielte im Wappensaal“, erzählt Kameramann Mario Barta. Das Klagenfurter Rathaus stand damals noch am Alten Platz, wo beim Bäckerhaus vis a vis sogar das Gesicht des Bäckerjungen als steinerner Kopf eingemauert wurde  und das ungerechte Todesurteil auch hiermit sühnen sollte.

Am Montag übersiedelte Max Müller und das Filmteam nach Zauchensee, wo der nächste „Sagenjäger gedreht“ wird.

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