
Nach der Rede zur Lage der Union der EU-Kommissionspräsidentin möchte man meinen, Europa stehe bereits im Krieg gegen Russland. Statt auf heikle Situationen mit Besonnenheit zu reagieren, setzt man weiter auf Provokationen. Österreich lässt sich durch unüberlegte Außenpolitik und einen fahrlässigen Umgang mit der Neutralität immer stärker in die Kriegsrhetorik hineinziehen.
Lernen wir Geschichte, wie es einst Bruno Kreisky den Besserwissern empfohlen hat. Die historisch erfolgreichste Neutralität ist die der Schweiz. Seit dem Wiener Kongress von 1815 anerkannt, blieb die Alpenfestung der Eidgenossen dank des starken Militärs in beiden Weltkriegen respektiert. Die Schweiz wurde zur diplomatischen wie humanitären Drehscheibe, internationale Organisationen siedelten sich an und brachten Wohlstand.
Auch Liechtenstein und Schweden blieben in beiden Weltkriegen verschont. Für die Niederlande, Norwegen und Dänemark funktionierte Neutralität im Ersten Weltkrieg, im Zweiten wurden sie jedoch überrollt. Belgien und Luxemburg wiederum waren trotz Neutralität zweimal besetzt. Militärhistoriker sehen den Grund vor allem in fehlender Verteidigungsfähigkeit: Wer keine Zähne zeigt, wird leicht zur Beute.
De facto sollten wir auch das beherzigen. Und vielleicht gilt es, Frieden in Europa noch viel radikaler zu denken: Warum nicht die EU als Friedens-Union sehen, die langfristig neben der Ukraine sogar Russland einbindet?
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