Vorwurf Mordversuch

Blutiger Streit unter Tschetschenen in Lehen

Salzburg
09.09.2025 15:59

Beide Angeklagten sind Tschetschenen und gute Bekannte. Und beide mussten sich am Dienstag im Salzburger Landesgericht erklären: der 52-Jährige wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes, der 53-Jährige wegen versuchter schwerer Körperverletzung. Ein Messer war beim blutigen Streit im Spiel, das eigentlich das Opfer mitgebracht hatte. 

Von einem „ungewöhnlichen Verfahren“ sprach der Staatsanwalt und betonte zu den Geschworenen: Es gehe vor allem um den Vorsatz. Wollte der Erstangeklagte seinen Kontrahenten töten? Und dabei merkte der Ankläger an: „Auch eine spontane Tat kann ein Mordversuch sein.“ Verteidiger Kurt Jelinek entgegnet jedoch: „Wenn ich wen umbringen will, steche ich nicht in den Oberarm, sondern woanders. Mein Mandant hatte nicht einmal das Messer mit. Er hat sich auch selbst gestellt.“ 

Unklarer Auslöser für blutigen Streit
Was war passiert? Am 14. Februar hatten sich die beiden Tschetschenen im Lehener Park getroffen. Zuvor soll der 53-Jährige, der laut seinem Verteidiger mit psychischen Problemen und Obdachlosigkeit kämpft, telefonisch dem 52-Jährigen Vorwürfe gemacht haben. „Er hat geschrien. Ich soll zum Lehener Park kommen“, erklärte der bislang unbescholtene Vater von vier Kindern, der bis vor seiner Festnahme arbeitstätig war und seit zwölf Jahren hier lebt. Beim Treffpunkt sah er, dass der 53-Jährige ein Messer bei sich hatte. „Er fuchtelte damit herum. Irgendetwas stimmte nicht ihm. Ich wollte zurück und hab ihn versucht zu beruhigen.“ 

Absichtlich in Schulterbereich gestochen
Das Messer fiel zu Boden, der 52-Jährige hob es auf, ging damit zu seinem Auto. Der 53-Jährige folgte ihm aber. Beim Auto kam es zur blutigen Auseinandersetzung. Der Hauptangeklagte meinte, er habe gezielt auf die Schulter gestochen – und nicht in einem lebensbedrohlichen Bereich. „Ich wollte ihn nicht töten und bereue es zutiefst.“ Er erklärte sich auch der absichtlich schweren Körperverletzung für schuldig, während der ältere Mitangeklagte den Vorwurf der Körperverletzung bestritt.

Nach der Anhörung von Zeugen und Gerichtsmedizinern vertagte der Vorsitzende. Morgen wird im Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes weiter verhandelt – dabei sind auch die Urteile zu erwarten.

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