Kuriose Aktion mit Zehntausenden herrenlosen Packerl in der Lugner City. Bezahlt wird hier nach Gewicht, doch der Inhalt ist völlig unbekannt. Auch die „Krone“ kaufte ein.
Jedes Jahr gehen in Europa Millionen von online bestellten Paketen aus verschiedensten Gründen verloren, oftmals wegen fehlerhafter Adressangaben. Früher wurden diese nicht zugestellten Packerl (nachdem die Empfänger entschädigt worden waren) von den Logistikplattformen, die für ihre Lieferung zuständig waren, vernichtet. King Colis, ein findiges Start-up-Unternehmen aus Frankreich, hat daraus ein neues Geschäftsmodell entwickelt.
Es kauft die originalverpackten Produkte auf und gibt ihnen als Mystery-Boxen eine zweite Chance. Seit Montag auch in der Lugner City, dem bekannten Einkaufszentrum in Rudolfsheim-Fünfhaus. Bereits am ersten Verkaufstag war der Andrang riesig. Doch wie funktioniert der Verkauf?
Innerhalb von zehn Minuten kann man aus über zehn Tonnen originalverpackten, nicht zustellbaren Paketen einen „Schatz“ wählen. Es gibt Standard-Pakete für den Preis um 1,99 Euro für 100 Gramm und Premium-Pakete um 2,79 Euro pro 100 Gramm. Bezahlt wird nach Gewicht.
Sogar ein Goldbarren soll schon dabei gewesen sein
Was in den Päckchen steckt, bleibt bis nach dem Kauf ein Geheimnis. Auch Drohnen, Handys, eine Second-Hand-Rolex und sogar ein Goldbarren sollen schon dabei gewesen sein. Die Pakete dürfen vor dem Kauf nicht geöffnet und können nicht retourniert oder umgetauscht werden, beschädigte Ware wird nicht ersetzt.
Ein Smart Ring im Wert von 90 Euro um nur 1,95 Euro
Die beiden Schwestern Helga (64) und Elisabeth (63) kauften um 156 Euro ein. Ihre Ausbeute? Eine Klopapierhalterung, eine Brille, ein Rückengürtel, künstliche Wimpern und eine TV-Box. „Eine Enttäuschung, wir haben es uns anders vorgestellt“, so die Rentnerinnen. Dann versuchte auch die „Krone“ ihr Glück. Das kleine Überraschungspäckchen kostete nur 1,95 Euro. Drinnen war ein Smart Ring, der die persönlichen Gesundheitsdaten misst und auf Verkaufsportalen um die 90 Euro kostet. Der Blindkauf hat sich also gelohnt.
Im vergangenen Jahr zogen die „verlorenen Pakete“ in Wien mehr als 10.000 Menschen an, die in fünf Tagen rund 30.000 Päckchen – also über zwölf Tonnen – kauften. Noch bis 13. September hat man nun die Gelegenheit, die Katze im Sack zu erwerben.
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