In Tschechien

Sturm gegen Mini-Reaktoren an unserer Landesgrenze

Oberösterreich
08.09.2025 11:20

Ein Aufschrei gegen neue Atomkraftwerks-Standorte kommt aus Linz! Und wieder einmal stehen wegen der Energiepolitik die guten Beziehungen Oberösterreichs zu Tschechien auf der Probe. Der Grund: Die tschechische Regierung hat kürzlich den Entwurf für die künftige Raumentwicklungspolitik vorgestellt. 

Neben dem Ausbau der bestehenden Atomkraftwerke Temelín und Dukovany ebnet der Plan auch den Weg für den Bau neuer Reaktoren an insgesamt 13 Standorten – und das nur wenige Kilometer von der Grenze zu Oberösterreich entfernt.

Direkt neben Temelin
Konkret sollen sogenannte Small Modular Reactors (SMR) an Standorten von heutigen Kohlekraftwerken, Raffinerien und Chemieanlagen errichtet werden. Laut Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) soll der erste der geplanten SMR in unmittelbarer Nähe zum Atomkraftwerk (AKW) Temelin errichtet werden. Die Genehmigungsverfahren für diese Pilotanlage laufen bereits. 

„Das sind keine harmlosen Mini-Reaktoren“
Kaineder fordert die tschechische Regierung auf, ihren Pro-Atomkurs zu überdenken: „SMR sind keine harmlosen Mini-Reaktoren. Trotz kompakter Bauweise handelt es sich um Hochrisikoanlagen mit denselben Grundproblemen wie in den bestehenden AKW.“ Notfalls scheue das Land OÖ auch keine juristischen Konsequenzen: Aktuell würden die rechtlichen Aspekte des Vorhabens zum Bau eines SMR am Standort Temelín mit Fokus auf die Sicherheitsrisiken geprüft, so Kaineder.

„Krone“-Kommentar
Welten prallen aufeinander

An der Grenze von Oberösterreich zu Tschechien prallen 36 Jahre nach dem Abbau des Eisernen Vorhangs wieder Welten aufeinander.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Nördlich setzt man wieder auf Atomkraft. Südlich ist der Glaube an die erneuerbare Energie groß. Hüben wie drüben gibt’s aber auch Skeptiker, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. So bräuchte es zwei Windparks, wie sie in Sandl geplant sind und vielleicht doch realisiert werden, um ein Mini-AKW in Tschechien zu ersetzen. Dafür sind die Risiken im Falle eines Unfalls bei Wind- und auch Solarenergie vernachlässigbar. Während auch beim „Mini-Gau“ die Folgen weit zu uns reichen würden.

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