Neue Zahlen

Mietkosten klettern immer schneller in die Höhe

Wien
08.09.2025 11:00

An teure Wohnungsmieten hat man sich schon gewöhnt. Dass sich aber die Preisspirale sogar immer schneller nach oben dreht, zeigen nun die neuesten Zahlen der Statistik Austria – inklusive Hinweisen auf die Tricks der Miethaie. 

Fast überall in Österreich ist schon die Schwelle von zehn Euro Miete pro Quadratmeter übersprungen, Wien ist dabei ein Brennpunkt. Das zeigen neue Zahlen der Statistik Austria zum Zeitraum zwischen April und Juni. Generaldirektorin Manuela Lenk unterstreicht dabei eigens, dass sich der Preisanstieg sogar beschleunigt statt sich zu verlangsamen: In keinem anderen Quartal seit einem Jahr haben die Preise so stark angezogen.

Dass Wien im statistischen Mittelfeld der Bundesländer liegt und eine durchschnittliche Mietwohnung in Salzburg, Tirol und Vorarlberg pro Monat um rund 100 Euro mehr kostet als hier, ist nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht: Rund zwei Drittel geförderter Wohnbau drücken den Mittelwert. Die Rechnung bezahlen Menschen in privat vermieteten Wohnungen, im wahrsten Sinn des Wortes.

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Der Preisanstieg bei den Mieten zwischen April und Juni ist der stärkste innerhalb eines Quartals seit einem Jahr. Die Mieten sind inzwischen um 5,3 Prozent höher als noch vor einem Jahr.

Manuela Lenk, Statistik Austria

Ein Euro Körberlgeld pro Quadratmeter
Die Zahlen widerlegen zudem die Behauptung, dass vor allem – nicht von Vermietern beeinflussbare – Energiepreise die Wohnkosten in die Höhe treiben: Im Jahresvergleich haben sich die Betriebskosten um 2,8 Prozent erhöht. Das lässt sich mit der Inflation erklären. Die reinen Mieten sind aber um 5,3 Prozent gestiegen. Ein Langzeit-Vergleich zeigt: Innerhalb der letzten 20 Jahre haben sich Wiener Vermieter so zusätzlich zur Inflation einen Euro Körberlgeld geholt – pro Quadratmeter.

Bei befristeten Verträgen, so zeigt ein genauer Blick, bedienen sich Vermieter noch großzügiger: Die Betriebskosten von zwei statistisch völlig identen Wohnungen unterscheiden sich um 40 Cent pro Quadratmeter, je nachdem, ob der Vertrag befristet ist oder nicht.

Die steigenden Mietkosten sind umso relevanter, weil sie immer mehr Leute betreffen: Fast der gesamte neu geschaffene Wohnraum besteht aus Mietwohnungen: 146.000 davon in Wien in den letzten 20 Jahren.

10,1 Euro Miete

pro Quadratmeter kostet eine durchschnittliche Wohnung in Wien inklusive Betriebskosten inzwischen bereits.

Lebenslang gefangen in Mietspirale
Dass „die erste eigene Wohnung“ laut Statistik meist eine privat vermietete ist, bedeutet angesichts der hohen Mieten zudem, dass nur selten finanzielle Reserven für Eigentumswohnungen aufgebaut werden können.

Das belegt die Statistik auch mit anderen Daten: Der (seltene) Übergang von Miet- zu Eigentumswohnungen findet in immer höherem Alter statt. Auf Deutsch: Auf Eigentum braucht man im Wesentlichen nur noch zu hoffen, wenn man es erben kann.

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